Herr Schmidt taut auf. Walter Schmidt ist ein Mann alter Schule: Er hat die Rente erreicht, ohne zu wissen, wie man sich eine Tütensuppe macht und ohne jemals einen Staubsauger bedient zu haben. Schließlich war da immer seine Ehefrau Barbara. Doch die steht eines Morgens nicht mehr auf. Und von da an wird alles anders. Mit bitterbösem Witz und großer Warmherzigkeit zugleich erzählt Alina Bronsky, wie sich der unnahbare Walter Schmidt am Ende seines Lebens plötzlich neu erfinden muss: als Pflegekraft, als Hausmann und fürsorglicher Partner, der er nie gewesen ist in all den gemeinsamen Jahren mit Barbara. Und natürlich geht nicht nur in der Küche alles schief. Doch dann entdeckt Walter den Fernsehkoch Medinski und dessen Facebook-Seite, auf der er schon bald nicht nur Schritt-für-Schritt-Anleitungen findet, sondern auch unverhofften Beistand. Nach und nach beginnt Walters raue Fassade zu bröckeln - und mit ihr die alten Gewissheiten über sein Leben und seine Familie. »Barbara stirbt nicht« ist das urkomische Porträt einer Ehe, deren jahrzehntelange Routinen mit einem Schlag außer Kraft gesetzt werden, und ein berührender Roman über die Chancen eines unfreiwilligen Neuanfangs. »Barbara war perfekt, dachte er überrascht. Natürlich gab es auf der Welt noch mehr alte Frauen, schon wegen der Statistik, aber Herr Schmidt hatte sie alle gesehen: kein Vergleich zu Barbara.«
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, CY, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, IRL, I, L, M, NL, P, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Günter Kaindlstorfer findet Alina Bronskys "Barbara stirbt nicht" nicht ganz glaubwürdig. Die Autorin beschreibt darin die Transformation des "Durchschnittsrenters" Walter Schmidt, der auf politische Korrektheit pfeift, aber nach einem Sturz seiner Frau Barbara und der folgenden halbseitigen Lähmung den Haushalt schmeißen muss - eine Tätigkeit, die er in seinen 52 Ehejahren nie ausübte, resümiert der Kritiker. Ganz schlüssig scheint ihm der Roman aber nicht: Warum etwa wählt Walter nach dem Sturz seiner Ehefrau nicht den Notruf, sondern geht erstmal zum Bäcker, fragt der Rezensent. Überhaupt wirken viele Szenen so, als sollten sie beim Leser vor allem "Rührung" hervorrufen, meint Kaindlstorfer. seien die vielen herzerwärmenden Szenen eindeutig dafür geschrieben, Rührung in der Leserschaft auszulösen. Aber gegen ein bisschen "Lindenstraße" in der Literatur ist ja nichts einzuwenden, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»So grandios Geschichten zu erzählen, wie es Alina Bronsky mit jedem ihrer Bücher macht, ist eine Kunst, die ihresgleichen sucht. 'Barbara stirbt nicht' liest man mit einem breiten Lächeln auf den Lippen sowie ganz feuchten Augen. Diese Balance aus Leichtigkeit und Schwermut, aus Humor und Ernst/Traurigkeit ist von größter Seltenheit zwischen zwei Buchdeckeln. Kein Wunder, dass dem Leser nach nur wenigen Sätzen regelrecht schwindelig ist von Bronskys Schreibkönnen. Dieses haut einen glatt um!« Susanne Fleischer literaturmarkt.info 20211108