In David Sedaris's world, no one is safe and no cow is sacred. A manic cross between Mark Leyner, Fran Lebowitz and the National Enquirer, Sedaris's collection of stories and essays is a rollicking tour through the American Zeitgeist: a man who is loved too much flees the heavyweight champion of the world; a teenage suicide tried to incite a lynch mob at her funeral; and in his essays, David Sedaris considers the hazards of rewards of smoking, writing for Giantess magazine, and living with his scrappy brother Paul, aka 'The Rooster'.
With a perfect eye and a voice infused with as much empathy as wit, Sedaris writes and reads stories and essays that target the soulful ridiculousness of our behaviour. Barrel Fever is like a blind date with modern life - and anything can happen.
With a perfect eye and a voice infused with as much empathy as wit, Sedaris writes and reads stories and essays that target the soulful ridiculousness of our behaviour. Barrel Fever is like a blind date with modern life - and anything can happen.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.11.2000 Literatur
Verrückte Welt
„Fuselfieber”: 16 Tröstliche
Geschichten von David Sedaris
Bekannt geworden ist David Sedaris mit Nackt, einem vorgeblichen Roman in Geschichten. Den Sprachwitz und den Sarkasmus, die Selbstironie, die er dort nach kurzer Zeit einem dünnen Entwicklungsfaden und der Treue zu seiner Hauptfigur opferte, sind eben jene Ingredienzen, die dem Leser im jetzt auf deutsch erschienenen Band „Fuselfieber” (Haffmans Verlag, Zürich 2000; 318 Seiten, 39 Mark ) von der ersten bis zur letzten Seite Vergnügen bereiten. Sedaris’ Stärke liegt in der kleinen Form, in satirischen Alltagsbeobachtungen, in Kurzgeschichten, deren Skala vom Klamauk bis zu Melancholie reicht; Harry Rowohlt hat auch das wieder mit vielen Zwischentönen ins Deutsche übersetzt.
Die Art etwa, wie Sedaris das Seelenleben einer Studentin minutiös beschreibt, ist weit mehr als boshaftes Sezieren der intellektuellen Arroganz einer spätpubertierenden Einzelgängerin. Deren Verehrung für einen der Hermetik frönenden Schriftsteller, den sie selbstredend als Einzige wirklich zu verstehen imstande ist, ihre hilflosen Versuche, nach einer Lesung Kontakt zu ihm aufzunehmen, allerdings ohne sich dabei mit seinen restlichen Jüngern konfrontiert finden zu müssen, sind ehrlich und traurig zugleich. Es rührt der unbewusste Versuch, sich in einer Massengesellschaft als Individuum zu behaupten und über die eigenen Fehlbarkeiten hinwegzutäuschen – ein aussichtsloses Unterfangen.
Was diese sechzehn Geschichten eint, ist Unverfrorenheit und Selbstbewusstsein. Sedaris’ als Ich-Erzähler auftretende Figuren schreiben heimlich schmutzige Geschichten („Mein Manuskript”), jobben verkleidet zur Weihnachtszeit in den Kaufhäusern New Yorks („Die Weihnachtsland-Tagebücher”) oder kämpfen im Zusammenleben mit der Mutter um mehr Autonomie („Wir kommen zurecht”). Und alle, die den Zweifel kennen, werden sie lieben – als Trost für den Alltag in einer immer verrückteren Welt.
maku
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Verrückte Welt
„Fuselfieber”: 16 Tröstliche
Geschichten von David Sedaris
Bekannt geworden ist David Sedaris mit Nackt, einem vorgeblichen Roman in Geschichten. Den Sprachwitz und den Sarkasmus, die Selbstironie, die er dort nach kurzer Zeit einem dünnen Entwicklungsfaden und der Treue zu seiner Hauptfigur opferte, sind eben jene Ingredienzen, die dem Leser im jetzt auf deutsch erschienenen Band „Fuselfieber” (Haffmans Verlag, Zürich 2000; 318 Seiten, 39 Mark ) von der ersten bis zur letzten Seite Vergnügen bereiten. Sedaris’ Stärke liegt in der kleinen Form, in satirischen Alltagsbeobachtungen, in Kurzgeschichten, deren Skala vom Klamauk bis zu Melancholie reicht; Harry Rowohlt hat auch das wieder mit vielen Zwischentönen ins Deutsche übersetzt.
Die Art etwa, wie Sedaris das Seelenleben einer Studentin minutiös beschreibt, ist weit mehr als boshaftes Sezieren der intellektuellen Arroganz einer spätpubertierenden Einzelgängerin. Deren Verehrung für einen der Hermetik frönenden Schriftsteller, den sie selbstredend als Einzige wirklich zu verstehen imstande ist, ihre hilflosen Versuche, nach einer Lesung Kontakt zu ihm aufzunehmen, allerdings ohne sich dabei mit seinen restlichen Jüngern konfrontiert finden zu müssen, sind ehrlich und traurig zugleich. Es rührt der unbewusste Versuch, sich in einer Massengesellschaft als Individuum zu behaupten und über die eigenen Fehlbarkeiten hinwegzutäuschen – ein aussichtsloses Unterfangen.
Was diese sechzehn Geschichten eint, ist Unverfrorenheit und Selbstbewusstsein. Sedaris’ als Ich-Erzähler auftretende Figuren schreiben heimlich schmutzige Geschichten („Mein Manuskript”), jobben verkleidet zur Weihnachtszeit in den Kaufhäusern New Yorks („Die Weihnachtsland-Tagebücher”) oder kämpfen im Zusammenleben mit der Mutter um mehr Autonomie („Wir kommen zurecht”). Und alle, die den Zweifel kennen, werden sie lieben – als Trost für den Alltag in einer immer verrückteren Welt.
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