In "Bartleby, der Schreiber" entfaltet Herman Melville eine beeindruckende Erzählung, die zugleich als scharfe Gesellschaftskritik und psychologische Studie fungiert. Die Geschichte des titelgebenden Protagonisten, der als abwesender und passiver Akteur in einer von Konkurrenz und materiellen Zwängen geprägten Welt dargestellt wird, ist in einem klaren, präzisen und doch eindringlichen Stil verfasst. Melvilles Verwendung der Erzählperspektive und die wiederkehrende Phrase "Ich bevorzuge es nicht" zielen darauf ab, die Absurdität der modernen Existenz und den inneren Konflikt des Individuums zu verdeutlichen. Der literarische Kontext, der von der Hochblüte der amerikanischen Literatur geprägt ist, reflektiert eine Zeit, in der das Individuum zunehmend unter den Anforderungen der Gesellschaft leidet. Herman Melville, geboren 1819, gilt als einer der größten amerikanischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Seine eigenen Erfahrungen als Seeoffizier und sein tiefes Interesse an den sozialen und politischen Fragen seiner Zeit prägten seine Schreibweise. "Bartleby, der Schreiber" wurde ursprünglich 1853 veröffentlicht und spiegelt Melvilles Sinn für das Existenzielle wider, ebenso wie seine Auseinandersetzung mit der menschlichen Isolation in einer zunehmend anonymen Gesellschaft. Die komplexe Beziehung zwischen den Figuren und der verzweifelte Zustand Bartlebys laden zu einem eingehenden Nachdenken über Leben und Freiheit ein. Dieses Buch ist eine eindringliche Lektüre für jeden, der sich mit dem Dilemma des modernen Individuums auseinandersetzen möchte. Melvilles meisterhafte Erzählkunst und tiefsinnige Fragestellungen bieten sowohl literarischen Genuss als auch philosophisches Nachdenken. "Bartleby, der Schreiber" ist nicht nur ein Klassiker der amerikanischen Literatur, sondern auch ein zeitloses Werk, das in der heutigen Welt von großer Relevanz ist.
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»Bartleby, ein kleiner Schreiber in einem großen Büro an der Wallstreet, ist eine Figur der Moderne. Melville nahm vorweg, was erst viele Jahre später Einzug hielt in der Literaturgeschichte.« Deutsche Welle 20190802
»Warum Bartleby nicht Herman Melvilles bekanntestes und meistgefeiertes Buch ist, ist mir ein Rätsel. Ein Kunstwerk ohne Makel, aber mit doppeltem Boden.« The Independent, London
»Nicht viele Geschichten werden bei jedem Lesen auf schier unmögliche Weise immer noch perfekter - aber Herman Melvilles unheimliche und schmerzhafte Bartleby-Erzählung ist eine davon.« The Guardian, London
»Nicht viele Geschichten werden bei jedem Lesen auf schier unmögliche Weise immer noch perfekter - aber Herman Melvilles unheimliche und schmerzhafte Bartleby-Erzählung ist eine davon.« The Guardian, London