Einleitung 1.1 Problemstellung Konflikte treten nicht nur im sozialen Miteinander auf, sie sind auch in der Arbeitswelt alltägliche Phänomene. In Unternehmen trifft man auf Mobbing oder Streit zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Zwischen Unternehmen und Umwelt treten Konflikte mit Lieferanten und Kunden auf. Überall dort, wo unterschiedliche Menschen zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, kommt es zu Konflikten. Es existieren unterschiedliche Meinungen, wie ein Problem zu lösen ist, oder welche Entscheidung die ,,richtige" ist. Schon bei Formulierungen wie ,,die richtige Entscheidung" wird jedoch klar, daß bei Konflikten quasi nebenbei auch subjektive Einstellungen, Ziele und Gefühle der Streitenden in den Konflikt mit einfließen. Gerade diese subjektiven psychischen und emotionalen Faktoren sind es, die mit der Zeit dafür sorgen, daß ursprünglich sachliche Konflikte zu Beziehungskonflikten zwischen einzelnen Organisationsmitgliedern werden. Häufig eskalieren solche Konflikte so stark, daß eine produktive Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist. Konflikte wurden deshalb aus unternehmerischer Sicht lange Zeit negativ gesehen, da unbewältigte Konflikte zu schlechteren Arbeitsleistungen führen, und somit Kosten verursachen. Werden sachliche Konflikte jedoch konstruktiv bewältigt, setzen sie wichtige Erneuerungsprozesse in Gang, und können Ausgangspunkt für Fortschritt und Entwicklung in Unternehmen sein. Werden Konflikte nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, so erscheint den beteiligten Konfliktparteien eine Lösung aus eigener Kraft irgendwann nicht mehr möglich. Es gibt aber auch andere Wege, Konflikte zu lösen, wie das Verfahren der Mediation zeigt, das seit einigen Jahren auch in Deutschland immer häufiger angewendet wird. Damit Unternehmen Konflikte erfolgreich bewältigen können, müssen sie Konfliktprozesse und ihre Hintergründe erkennen und verstehen können. Ziel dieser Arbeit ist es, die psychologischen und sozialen Hintergründe von Konfliktprozessen darzustellen. Am Beispiel interkultureller Zusammenarbeit wird gezeigt, wie Konflikte entstehen und verlaufen können.. Den Kern dieser Arbeit bildet dabei die Darstellung der ,,Basismechanismen der Eskalationsdynamik" aus dem Konflikt - Eskalationsmodell von Friedrich Glasl. Da viele Unternehmensaufgaben heute in Teams erledigt werden, wird auch auf die Wirkung von gruppendynamischen Faktoren in Konflikten eingegangen.
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