Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,8, Universität Potsdam (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das frühe siebzehnte Jahrhundert ist der Beginn eines Zeitalters der Kriege und Krisen 1 innerhalb des Heiligen Römischen Reiches und Europas. Der Dreißigjährige Krieg mit seinen verheerenden Folgen markiert den Auftakt zu diesem Zeitalter. Seine Ursachen g ehen weit in das sechzehnte Jahrhundert zurück. Der Gegensatz zwischen Spanien und Frankreich mit ihren hegemonialen Interessen bildete die europäische Komponente der Ursachen. Im Reich begann mit der Reformation und dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 eine folgenschwere Entwicklung. Bereits am Ende des sechzehnten Jahrhunderts zeichnete sich durch die erneut einsetzenden konfessionspolitischen Spannungen im Reich ab, dass mit dem in vielen Punkten unzureichenden Religionsfrieden keine dauerhafte L ösung erzielt worden war. Ein Umbruch in den geistigen und politischen Strömungen am Ende des rudolfinischen Zeitalters bildete neben den politischen Ereignissen eine Voraussetzung für die zunehmende Polarisierung der konfessionspolitischen Gegensätze innerhalb des Reiches. 2 Das Resultat dieses Umbruches war eine neue Generation von politischen Entscheidungsträgern. Männer, welche an die mittelalterliche universelle Idee des Kaisertums glaubten und von dieser Ordnung ihre traditionellen Werte ableiteten, wurden verdrängt von jenen, die sich von praktischen, politischen Erwägungen in ihrem Handeln leiten ließen. Sie waren weitaus dogmatischer und militanter als die ältere Generation, welche durch ihre Werte der Toleranz zum Augsburger Religionsfrieden beigetragen hatten. Zu dieser neuen Generation von Entscheidungsträgern gehörte neben Ferdinand II. und Christian von Anhalt auch Maximilian von Bayern. Mit einer Reichspolitik, die dem Typ der neuen Fürstengeneration entsprach, hat Bayern unter Maximilian durch zwei folgenschwere Ereignisse die konfessionspolitischen Auseinandersetzungen im Reich am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges mitbestimmt. In diesem Sinne wurde er zum Motor einer sich bereits anbahnenden Entwicklung, die auf eine militärische Lösung des Konflikts hinzielte.
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