Wer ist Bazon Brock? Aktions-Künstler, Kultur-Philosoph, Avantgardist oder Kunst-Vermittler, ein ordentlicher Professor oder bloß ein „Schwätzer“? Als „einer der ersten Dichter ohne Literatur“ überraschte der 21jährige 1957 die Öffentlichkeit mit seinem Gedichtband „Kotflügel/Kotflügel“. Seitdem präsentiert sich der „Dennoch-Denker“ in ständig wechselnden Rollen und auf zumeist spektakuläre Weise: „Mister Germany“, „Deutschlands schönster Dichter“, „Pop-Prophet“, „Lehrer der Nation“ oder „hauptamtlicher Beweger“, um nur einige Titel zu nennen, unter denen Brock seit den 60er Jahren – zunächst vorzugsweise im Kopfstand – von sich reden gemacht hat. Weniger die Person Brocks selbst als vielmehr sein künstlerisches, philosophisch-ästhetisches, publizistisches, wissenschaftliches und dichterisches Wirken stehen im Mittelpunkt des Buches. Dabei geht es vor allem um eine Einführung in die Zusammenhänge seines explizit unsystematischen Denkens – eines Denkens, das sicherlich zu den interessantesten und ungewöhnlichsten unserer Zeit gezählt werden darf.