Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,8, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: Am Ende des letzten Jahrhunderts erfuhr der deutsche Literaturbetrieb, der bislang für eine große Qualität seiner Autorschaft stand, eine bis heute viel diskutierte Wendung. Von einer kompletten Neuausrichtung zu sprechen, würde das „Problem“ zwar größer machen als es tatsächlich ist, doch offenbar waren die von einigen, überwiegend jungen Schriftstellern veröffentlichten Prosatexte deutscher Sprache von solcher Andersartigkeit, das eine kontroverse Diskussion in der Literaturkritik auf den Plan gerufen wurde. Diese für die vorliegende Arbeit grundlegende Auseinandersetzung mit dem Thema Popliteratur – unter welchem Titel genannte Werke seither in differierender Wertung laufen – fußt in essenzieller Weise auf der Ambivalenz zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Aufgrund des literaturwissenschaftlichen Paradigmas, dass die Bewältigung von Vergangenem seit jeher nicht nur als maßgebliches Kriterium von Literatur angesehen, sondern vor allem auch als von ihr untrennbar erachtet wurde, lässt sich erahnen, weshalb eine Verschiebung hin zur Gegenwartsfixierung in fiktionalen Texten umstritten sein könnte. Seit den späten 1960er Jahren zunächst im Untergrund, mehr als zwanzig Jahre später allerdings auch mit bisheriger E-Literatur überschneidend und im Feuilleton zunehmend mit Beachtung gewürdigt, rückte die Popliteratur mehr und mehr in den Vordergrund. Gleichsam kamen Schreibweisen auf, die den literarischen Blick auf die Alltagsgegenstände der Gegenwart und oft auch deren massenmediale Ausleuchtung richteten. Thomas Meinecke fungiert mit seiner obenstehenden Aussage zu besagtem Gegenwartsbezug als klassisches Beispiel einer Generation deutscher Autoren, die sich auf ihre Alltagserlebnisse „verlässt“ und sie fundamental in ihre Schreibprozesse einschließt.