Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft (REM) und der Reichsnährstand waren mit dem Nationalsozialismus eng verbunden. Reichsminister und Reichsbauernführer Richard Walther Darré propagierte die Blut-und-Boden-Ideologie; Staatssekretär Herbert Backe war von der Minderwertigkeit russischer Menschen überzeugt; der zweite Staatssekretär, Werner Willikens, wollte 1940 im Zuge der "Neubildung deutschen Bauerntums" 100.000 Familien aus dem ländlichen Raum Badens und Württembergs in den eroberten Gebieten Ost- und Westeuropas ansiedeln. Doch wer waren die Beamten und Funktionäre, die die verbrecherische NS-Agrarpolitik organisierten und durchsetzten? Andreas Dornheim gibt auf diese Frage erstmals fundierte und differenzierte Antworten. Dabei zeichnet sich allgemein ab, dass im REM Ideologen, Träger des "Blutordens" und Opportunisten, aber auch aufrechte Beamte, die sich nonkonform verhielten oder sogar Widerstand leisteten, tätig waren.
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