Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 2,0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit soll die weit verbreitete Vorstellung, dass die Bundesrepublik Deutschland nie Interesse an der Atombombe hatte, widerlegen. Dieser idealistische Gedanke widerspricht den historischen und politischen Fakten. Dazu wird die im Einleitungssatz zitierte Verzichtserklärung von Bundeskanzler Konrad Adenauer analysiert. Der zeitliche Rahmen ist dabei auf die 1950er Jahre und damit die Hochzeit des Kalten Krieges begrenzt. Dieser Epoche des Ost-West-Konflikts kommt dabei eine besondere Bedeutung bei, da sämtliche weltpolitische und militärische Entscheidungen dieser Zeit unmittelbar mit der Blockbildung verknüpft sind bzw. vor ihrem Hintergrund betrachtet werden müssen. Am Anfang der Arbeit steht allerdings eine kurze Definition der wichtigsten Begriffe, um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen. Der Hauptteil befasst sich mit den Verhandlungen über die Westeuropäische Union und der Beschreibung späterer Bestrebungen deutscher Nuklearpolitik, die hauptsächlich mit Bundeskanzler Konrad Adenauer, Bundesminister Franz Josef Strauß und dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) verbunden sind. Danach wird im Schlusskapitel die aufgestellte Behauptung, die BRD habe sehr wohl Interesse an der Atombombe gezeigt, zusammengefasst und kritisch diskutiert. Zuletzt folgen in einem kurzen Epilog die weiteren Entwicklungen über den friedlichen Zusammenbruch des Ostblocks bis heute sowie der Versuch eines Ausblicks in die zukünftige Atomwaffenpolitik, um das Thema abzuschließen. Die wichtigste Literatur für diese Arbeit waren das Buch „Bonn und die Bombe“ von Matthias Küntzel und verschiedenen Biografien über Konrad Adenauer und Franz Josef Strauß. Als Quellen wurden in erster Linie Bundestagsreden verschiedener Beteiligter, die Memoiren des Altkanzlers und seines Atom- bzw. Verteidigungsministers sowie eine Untersuchung des BMVg herangezogen. Allerdings ist es teilweise sehr problematisch an Quellen für diese brisante Fragestellung heran zu kommen, da die Nuklearmachtsträume der Bundesrepublik auch heute noch gerne totgeschwiegen werden. In vielen Büchern stehen nur spärliche Informationen, die sehr zeitaufwendig zusammengetragen wurden.