Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Theologie - Islamische Religionswissenschaft, Note: 13,0, Justus-Liebig-Universität Gießen, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Geschichte sandte Gott den Menschen immer wieder Propheten, damit sie die Menschen an ihren Ursprung und ihre Verantwortung gegenüber Gott erinnern. Laut einer Überlieferung habe Gott ca. 124.000 Propheten beauftragt, um den Menschen seine Botschaft zu verkünden. Von Prophet Adam bis Muhammed haben alle dieselbe Nachricht übermittelt: Nur einzig und allein Gott anzubeten und ihm keine andere Gottheiten hinzuzugesellen. Jedoch hatten Propheten nicht nur die Funktion eines Boten inne, sondern waren auch beauftragt, selbst die religiösen Gebote zu praktizieren und ihr Volk zu erziehen und auszubilden. In ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit wandten sie verschiedene Methoden an, „die ihnen zu dieser Zeit geeignet schienen“. In diesem Sinne heißt es im Koran: „Gott hat den Gläubigen eine Wohltat erwiesen, als Er unter ihnen einen Gesandten aus ihrer Mitte hat erstehen lassen, der ihnen seine Zeichen verliest, sie läutert und sie das Buch und die Weisheit lehrt. Sie befanden sich ja vorher in einem offenkundigen Irrtum“. In diesem Zusammenhang wird dem Propheten Muhammed eine besondere Bedeutung zugesprochen. Er gilt für Muslime als das „schönste Vorbild“ in allen Lebensbereichen , auch im Bereich der Bildung und Erziehung. Denn ihm gelang es, eine Gesellschaft, „in der in vielerlei Hinsicht Chaos herrschte, wie z.B. in Fragen der Moral und Tugend“, zu einer zivilisierten und humanitären Gemeinschaft umzuerziehen. Er vermittelte seinem Volk die göttliche Botschaft, lebte ihnen diese vor und bemühte sich, die alten Vorstellungen seiner Mitmenschen, die geprägt von Ungerechtigkeit sowie Unmoral waren und den islamischen Werten widersprachen, zu beseitigen. Sein Ziel sei es gewesen, die Menschen zu moralischer Tugend zu erziehen. In diesem Sinne soll er gesagt haben, dass er als Lehrer gesandt worden sei. Auf Grundlage der Erziehungs- und Lehrtätigkeit des Propheten Muhammed soll in dieser Arbeit die Bedeutung Muhammeds für den Islamischen Religionsunterricht thematisiert werden. In diesem Zusammenhang wird im ersten Teil der Arbeit der Frage nachgegangen, was die Aufgaben und Ziele des Islamischen Religionsunterrichts sind. Darauffolgend soll im zweiten Teil die Frage erarbeitet werden, inwiefern die Erziehungs-und Lehrmethoden des Propheten Muhammed dazu beitragen können, die Ziele des Islamischen Religionsunterrichts zu verwirklichen.