Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik - Werken, Textiles Werken, Note: 1,1, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Brüder Grimm sammelten ihre Kinder- und Hausmärchen (KHM) im 19. Jahrhundert, wobei ihr großer Erfolg vor dem kulturhistorischen Hintergrund jener Zeit gesehen werden muss. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung und Herkunft der Handarbeitsmotive in den KHM. Anhand ausgewählter Erzählungen, in denen die Heldinnen textile Arbeiten verrichten, soll zum einen veranschaulicht werden, wo diese als typisch weibliche geltende Beschäftigungen ihren Ursprung haben und zum anderen erörtert werden, wie dadurch das vorherrschende Frauenbild des 19.Jahrhundert in den Märchen widergespiegelt wird. So wird zunächst die Entstehungsgeschichte der KHM betrachtet und die Entwicklung zum Erziehungsbuch skizziert, um dann die Frau, als vorrangige Rezipientin der Märchen, und ihr entsprechendes Rollenbild im 19. Jahrhundert zu erörtern. Nachdem die Bedeutung der Handarbeit in der Mädchenerziehung jener Zeit betrachtet wurde, werden verschiedene Märchen angeführt, in denen diese Formen der textilen Beschäftigungen eine große Rolle spielen. Dabei stößt man auf mythologische Ursprünge der Handarbeitsmotive und die verschiedenen Bedeutungen dieser Tätigkeiten sowohl im Märchen als auch die überragende Bedeutung für die Rezipierenden. Schließlich kann man den großen Erfolg der KHM damit begründen, dass das Lesepublikum Parallelen zwischen Realitätselementen im Märchen und ihrer eigenen Lebenswirklichkeit herzustellen vermochten. [...]