Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Design (Industrie, Grafik, Mode), Note: 1,0, Burg Giebichenstein - Hochschule für Kunst und Design Halle (Industriedesign), Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn jemand weit über den Schreibtisch gebeugt, zwischen Kaffeetasse, Maus und Tastatur beim Schlafen ertappt wird, sind spottende Kollegen und verärgerte Chefs nicht weit. Viele sehen im Tagesschlaf ein Sinnbild für Faulheit, Müßiggang oder Respektlosigkeit. Zu einem geregelten Lebensund Arbeitsrhythmus passt so etwas in den Augen der meisten Menschen nicht. Fleiß, Effizienz und Ordnung sind schließlich die wichtigen Tugenden der heutigen Zeit. Doch nicht immer ist Faulheit der Grund für das Schlafen am Tag. Vielmehr sorgt ein grundlegendes gesellschaftliches Problem für immer häufigeres Gähnen: fehlende Zeit. Schlaf ist in unserer modernen "Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft" zu einem knappen Gut geworden. Das Natürliche wird zum Luxus, jeder zweite Deutsche sehnt sich heute nach mehr Schlaf, wie repräsentative Umfragen zeigen.1 Wachsender Leistungsdruck und eine schwindende Abtrennung zwischen Arbeit und Freizeit rauben immer mehr Menschen die Zeit für nötige geistige und körperliche Erholung. Ein Phänomen, das sich in Zukunft häufen wird, wenn die Globalisierung in Wirtschaft und Produktion weiter so schnell voranschreitet wie in den vergangenen zwei Jahrzehnten.2 Die biologische Uhr, die unseren Schlaf-Wach-Rhythmus steuert und für natürliche Leistungstiefs und -hochs verantwortlich ist, wird heute mehr beeinträchtigt denn je. Zunehmend wird der Tagesschlaf deshalb auch zum Thema für Firmen und Betriebe, die sich aufgrund von unkonzentrierten und ermüdeten Mitarbeitern die Frage stellen, wie diesem Problem beizukommen ist. In diesem beruflichen Kontext ist man deshalb vielerorts dazu übergegangen, Tagesschlaf den Angestellten in Form von gezielt eingesetzten Ruhephasen zu gewähren. Welchen Einfluss dies auf die Arbeitswelt hat, und welche Möglichkeiten dabei für das Design bestehen, möchte ich in der folgenden theoretischen Arbeit erläutern. Während im ersten Teil physiologische Grundlagen, soziokulturelle und historische Aspekte untersucht werden, nehme ich anschließend näheren Bezug auf die Charakteristik und Einflussfaktoren des Tagesschlafes und gebe einen Ausblick zum gestalterischen Teil.
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