Iris Eggenschwiler zeichnet in ihrer Dissertation die Rezeptionsgeschichte der musikhistorischen Konstellation Beethoven und Haydn nach und unterzieht sie einer umfassenden Neubewertung. Sie untersucht die Voraussetzungen und Hintergründe des kurfürstlichen Beschlusses, den Hofmusiker Beethoven nach Wien zu entsenden, analysiert Beethovens in Wien revidierte Bonner Werke und Neukompositionen bis 1800 und beleuchtet die musikästhetische Debatte um Beethovens 'neuen Weg' anhand der dritten Sinfonie 'Eroica' und Haydns Londoner Sinfonien. Eine Detailstudie zur C-Dur-Messe op. 86 zeigt schließlich, wie Beethoven versuchte, sich künstlerisch von Haydn zu emanzipieren und sich zugleich, getrieben vom Anspruch auf Nachfolge, in den Kanon klassischer Meister einzuschreiben.
Iris Eggenschwiler studierte Musikwissenschaft, Philosophie und historische Hilfswissenschaften an der Universität Zürich und wurde 2021 ebenda promoviert. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institute for Music Research der Züricher Hochschule der Künste mit den Forschungsschwerpunkten Wiener Klassik, Musikgeschichte der Schweiz und Musikedition.
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