Tessa has just a few months to live. So she compiles her bucket list, her To Do Before I Die list. Number one is sex.
Released from the constraints of 'normal' life, Tessa tastes new experiences to make her feel alive while her failing body struggles to keep up.
Heartbreaking yet astonishingly life-affirming, Before I Die will take you to the very edge.
Released from the constraints of 'normal' life, Tessa tastes new experiences to make her feel alive while her failing body struggles to keep up.
Heartbreaking yet astonishingly life-affirming, Before I Die will take you to the very edge.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.03.2009An erster Stelle Sex
Jenny Downhams Jugendbuch über ein todkrankes Mädchen
Behinderte und unheilbar Kranke im Jugendbuch gewinnen die Sympathie ihrer Leser oft mit herausragenden Eigenschaften wie Mut und Tapferkeit, künstlerischen Begabungen oder gar besonderer Lebensfreude. Nicht so Tessa Scott. Die 16-Jährige hat seit ihrem zwölften Lebensjahr eine „Diagnose”. So nennt sie selbst ihre Leukämieerkrankung, die sie wie eine dauerhafte Stigmatisierung erfährt. Wir lernen Tessa kennen, als sie alles aufgegeben hat. Nicht nur die Therapie, die Schule und die Zukunft, sondern auch die Gegenwart. Sie verlässt kaum noch das Zimmer, wehrt sich gegen den gesunden Ernährungswahn ihres fürsorglichen Vaters, vergrault den jüngeren Bruder, bis der ihr an den Kopf wirft, er sei froh, wenn sie endlich tot sei.
Da hilft auch ein 10-Punkte-Plan nicht, den Tessa bis zu ihrem Tod erfüllen will: An erster Stelle Sex, egal wie und mit wem. Dann Drogen, Diebstahl und viele weitere kindisch-trotzige Tabu- und Gesetzesübertretungen. Tessa möchte ihre Umwelt provozieren, verletzen und wünscht bisweilen der gesamten Menschheit Tod und Untergang. Ein Wunsch , der nicht nur ihrer schwierigen Lebenssituation, sondern auch ihrem Alter, ihrem pubertären Verhalten entspricht, und den darum die Leser verstehen. Am ärgsten behandelt sie ihren Vater, der sie am meisten liebt, und mit ihrer Krankheit nicht umgehen kann.
Darf sich eine Sterbenskranke alles herausnehmen? Ihre Freundin Zoey ist nicht dieser Meinung. Sie ignoriert Tessas Krankheit und lässt bei den gemeinsamen, riskanten Unternehmungen weder die gebotene Vorsicht noch Rücksicht walten. Tessas Egozentrik und Launenhaftigkeit weiß sie Grenzen zu setzen. Als Zoey ungewollt schwanger und gleichzeitig vom Vater des Kindes verlassen wird, regt sich in Tessa zum ersten Mal ein Gefühl des Mitleids für andere, darüber hinaus empfindet sie unerwartet Freude über das neue Leben. Ebenso unvorhergesehen entwickelt sich eine leidenschaftliche Zuneigung zwischen ihr und dem etwa gleichaltrigen Adam. Dies verleiht ihrem Leben, dem verzweifelten Grundton des Buches einen unverhofft optimistischen Impuls. So gelingt es Jenny Downham durchweg, die Erwartungen zu durchkreuzen. Tessas Mutter beispielsweise hat die Familie verlassen und sich der Sorge um ihre Tochter entzogen. Dennoch wird sie zur unkonventionellen Sympathieträgerin. Neben ihr wirkt der Vater in seiner vorwurfsvollen Opferrolle pedantisch, manchmal sogar kleinlich.
Dem Thema Sterben nähert sich die Autorin unverblümt und spart nicht mit physischen und psychischen Schreckensbildern. Tessas extreme Stimmungsschwankungen zeichnet sie mit einer Mischung aus recht deftigem Jugendjargon und schwärmerischen Sprachimpressionen nach, die Astrid Arz überzeugend ins Deutsche übertragen hat.
Wenn sich die Sterbephase zum Schluss auch allzusehr hinzieht, so bleibt dieses Buch doch eine eindrucksvolle Lektüre. (ab 13 Jahre) BARBARA VON KORFF SCHMISING
JENNY DOWNHAM: Bevor ich sterbe. Aus dem Englischen von Astrid Arz. cbj 2008. 320 Seiten, 17,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Jenny Downhams Jugendbuch über ein todkrankes Mädchen
Behinderte und unheilbar Kranke im Jugendbuch gewinnen die Sympathie ihrer Leser oft mit herausragenden Eigenschaften wie Mut und Tapferkeit, künstlerischen Begabungen oder gar besonderer Lebensfreude. Nicht so Tessa Scott. Die 16-Jährige hat seit ihrem zwölften Lebensjahr eine „Diagnose”. So nennt sie selbst ihre Leukämieerkrankung, die sie wie eine dauerhafte Stigmatisierung erfährt. Wir lernen Tessa kennen, als sie alles aufgegeben hat. Nicht nur die Therapie, die Schule und die Zukunft, sondern auch die Gegenwart. Sie verlässt kaum noch das Zimmer, wehrt sich gegen den gesunden Ernährungswahn ihres fürsorglichen Vaters, vergrault den jüngeren Bruder, bis der ihr an den Kopf wirft, er sei froh, wenn sie endlich tot sei.
Da hilft auch ein 10-Punkte-Plan nicht, den Tessa bis zu ihrem Tod erfüllen will: An erster Stelle Sex, egal wie und mit wem. Dann Drogen, Diebstahl und viele weitere kindisch-trotzige Tabu- und Gesetzesübertretungen. Tessa möchte ihre Umwelt provozieren, verletzen und wünscht bisweilen der gesamten Menschheit Tod und Untergang. Ein Wunsch , der nicht nur ihrer schwierigen Lebenssituation, sondern auch ihrem Alter, ihrem pubertären Verhalten entspricht, und den darum die Leser verstehen. Am ärgsten behandelt sie ihren Vater, der sie am meisten liebt, und mit ihrer Krankheit nicht umgehen kann.
Darf sich eine Sterbenskranke alles herausnehmen? Ihre Freundin Zoey ist nicht dieser Meinung. Sie ignoriert Tessas Krankheit und lässt bei den gemeinsamen, riskanten Unternehmungen weder die gebotene Vorsicht noch Rücksicht walten. Tessas Egozentrik und Launenhaftigkeit weiß sie Grenzen zu setzen. Als Zoey ungewollt schwanger und gleichzeitig vom Vater des Kindes verlassen wird, regt sich in Tessa zum ersten Mal ein Gefühl des Mitleids für andere, darüber hinaus empfindet sie unerwartet Freude über das neue Leben. Ebenso unvorhergesehen entwickelt sich eine leidenschaftliche Zuneigung zwischen ihr und dem etwa gleichaltrigen Adam. Dies verleiht ihrem Leben, dem verzweifelten Grundton des Buches einen unverhofft optimistischen Impuls. So gelingt es Jenny Downham durchweg, die Erwartungen zu durchkreuzen. Tessas Mutter beispielsweise hat die Familie verlassen und sich der Sorge um ihre Tochter entzogen. Dennoch wird sie zur unkonventionellen Sympathieträgerin. Neben ihr wirkt der Vater in seiner vorwurfsvollen Opferrolle pedantisch, manchmal sogar kleinlich.
Dem Thema Sterben nähert sich die Autorin unverblümt und spart nicht mit physischen und psychischen Schreckensbildern. Tessas extreme Stimmungsschwankungen zeichnet sie mit einer Mischung aus recht deftigem Jugendjargon und schwärmerischen Sprachimpressionen nach, die Astrid Arz überzeugend ins Deutsche übertragen hat.
Wenn sich die Sterbephase zum Schluss auch allzusehr hinzieht, so bleibt dieses Buch doch eine eindrucksvolle Lektüre. (ab 13 Jahre) BARBARA VON KORFF SCHMISING
JENNY DOWNHAM: Bevor ich sterbe. Aus dem Englischen von Astrid Arz. cbj 2008. 320 Seiten, 17,95 Euro.
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Dealing frankly with teenage life, Before I Die will be the year's most talked-about novel. The Sunday Times