Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 2,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Die jüngsten Entwicklungen auf den globalen Finanzmärkten haben deutlich gezeigt, dass die bisherigen Modelle der Kapitalmarktforschung nur begrenzt in der Lage sind, Anomalien von Wertpapierkursbewegungen zu erklären. Alan Greenspan warnte am 26. Februar 1997 vor dem amerikanischen Kongress vor einer „irrationalen Jubelstimmung“ und deutete bereits zu diesem Zeitpunkt auf Fehlallokationen auf den Aktienmärkten hin, wobei markpsychologische Phä-nomene immer wieder im Fokus seiner Rede standen. Der Zusammenbruch des Neuen Marktes in Deutschland war für die Finanz-wissenschaft von besonderer Bedeutung, da klassische Finanzmarkttheorien unzureichende Erklärungen lieferten. Da menschliches Handeln Marktergeb-nisse determiniert, mussten wirtschaftspsychologische Erkenntnisse mehr in die Finanzmarkttheorie eingebunden werden. Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahren in der finanzwissenschaftli-chen Forschung verhaltentheoretische Ansätze herangezogen, die eine Abkehr von den neoklassischen Annahmen bedeuteten. Diese neue Forschungsrich-tung, genannt „Behavioral Finance“, untersucht Finanzmarktreaktionen mit Hilfe einer Synthese von ökonomischen und psychologischen Erklärungsansät-zen. Damit verknüpft sie insbesondere das Individualverhalten mit dem Markt-geschehen. Die vorliegende Untersuchung stellt zunächst einige Unterschiede zwischen der neoklassischen Finanzierungstheorie und der Behavioral Finance dar. Da-bei wird insbesondere auf das Rationalitätsverständnis und die Unterschiede in den Entscheidungsprozessen eingegangen. In Kapitel II werden anschließend die psychologischen Effekte vorgestellt, die eine Erklärung für irrationales Verhalten auf Finanzmärkten liefern, bevor in Kapitel III die Theorien auf die konkreten Ereignisse am Neuen Markt hin untersucht werden.