Deutschland strebte mit dem Ersten Weltkrieg die Vorherrschaft im Orient an und zog dazu seinen Bündnispartner Osmanisches Reich in den Krieg hinein. Dessen Armee wurde von deutschen Militärs geleitet, die alle Armenier im Land als Spione und Verräter ansahen, da diese angeblich mit dem russischen Feind kollaborierten. Aus der eingeleiteten Umsiedlung der armenischen Bevölkerung in Richtung syrische Wüste wurde von türkischer Seite schnell ein Völkermord. Ihm fielen mehr als eine Million Menschen zum Opfer, was die deutsche Regierung als »hart, aber nützlich« akzeptierte. Bedenken von Diplomaten und Kirchenvertretern wurden beiseite gewischt. Jürgen Gottschlich ist an die Orte der damaligen Ereignisse gereist, hat Nachkommen der betroffenen Familien befragt sowie deutsche und türkische Archive durchforscht. Entstanden ist eine spannende historische Reportage, die die ganze Dimension der deutschen Verstrickung in den Genozid offenlegt und die Auseinandersetzungen um dieses umstrittene Geschehen bis in die Gegenwart verfolgt.
Gottschlich zeichnet die Entwicklung der "deutsch-türkischen Waffenbrüderschaft" von ihren Anfängen in den 1880er Jahren bis zum bitteren Ende, bis zur Niederlage der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg nach. Er untersucht das Kalkül auf deutscher wie jungtürkischer Seite. Und er stellt wichtige, vom imperialistischen Zeitgeist geprägte Akteure vor, die den Krieg im Orient vorantrieben, um deutsche Interessen durchzusetzen, politische und ökonomische. Sibylle Thelen, Stuttgarter Zeitung Gottschlich erzählt die Geschichte des Armeniengenozids nicht in Form einer wissenschaftlichen Abhandlung, sondern als spannende historische Reportage. (...) Bis aus weiteres ist es als unverzichtbares Standardwerk zum Thema anzusehen. iz3w/südnordfunk Meines Erachtens der wichtigste Beitrag zur Aufarbeitung einer verdrängten Schuld. Und sei es "nur" einer Mitschuld. Normalerweise sagt man das über einen guten Roman oder einen spannenden Krimi, aber dieses Buch ist ein Muss. Ist Teil der Geschichte. Und es ist Jürgen Gottschlich und dem Ch. Links Verlag zu verdanken, dass wir diesen Teil der Geschichte überhaupt mitbekommen. Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln (auf KommBuch.com) "Beihilfe zum Völkermord" heißt Gottschlichs aufwühlendes Buch. Der Journalist hat in deutschen und türkischen Archiven recherchiert und legt offen, Deutschland war in den Völkermord verstrickt. ZDF aspekte Jürgen Gottschlich hat die wichtigste Neuerscheinung zum Völkermord an den Armeniern in diesem Jahr vorgelegt. In leicht und anschaulich verfasster Geschichtsschreibung umkreist Gottschlich das Thema: "Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier", so der Untertitel. Stefan Berkholz, Bayerischer Rundfunk, BR 2, Diwan Jürgen Gottschlich hat ein sehr gut lesbares und höchst informatives Buch geschrieben, in dem er die deutschen militärischen Hintergründe des Völkermordes an den Armeniern wieder in den Vordergrund gerückt gat. Wolfgang Gust, literaturkritik.de Mit "Beihilfe zum Völkermord" legt Gottschlich eine ebenso packende wie bestürzende historische Reportage vor und den Beweis, dass seriöse Geschichtsforschung und engagierter Journalismus sich sehr wohl vertragen. Olaf Schmidt, Kreuzer
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ludger Heid empfiehlt Jürgen Gottschlichs historische Reportage zum besseren Verständnis der Rolle Deutschlands beim Völkermord der Türkei an den Armeniern. Laut Heid macht der Autor deutlich, wie das Deutsche Reich nicht nur dabei zusah, sondern seine Verantwortlichen den Genozid aktiv deckten und die Mörder in Schutz nahmen und unterstützten. Dass hierbei imperiale Ziele Vorrang erhielten, erfährt Heid gleichfalls vom Autor.
© Perlentaucher Medien GmbH
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