Examensarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 1,0, , Veranstaltung: 2. Staatsexamen Arbeitslehre, WAT, Berufsvorbereitung, Berufsorientierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Unterricht in der 9e: 14 Schüler zw. 15 u. 16 Jahren. Pubertätsgetrieben, ein heftiger Hieb in die Seite des Sitznachbarn. Ein lauter Aufschrei. Hormongesteuertes Gebaren. Unterrichtseifer - nicht vorhanden. Ein Zwischenruf - ein Beitrag? Abwertende Kommentare, lautes Gelächter. Respektlosigkeit. Ein Schluck aus der Flasche - jetzt drückt die Blase. Letzter Biss vom Pausenbrot. Gang zum Mülleimer, "körperliche Entlastung". Zerknüllte Arbeitsbögen neben dem Mülleimer. Leseschwäche? Rechtschreibschwäche in jedem Fall. Mündliche Mitarbeit: Privatgespräche. Gähnen und Strecken, Räkeln und Ermatten. Kopf entspannt auf dem Tisch, Basecap verhängt das Gesicht. Desinteresse und Lustlosigkeit bis hin zur Arbeitsverweigerung. Mangelndes Konzentrationsvermögen oder Disziplinprobleme? Anspruchsniveau zu hoch? Zu niedrig? Oder fehlende Lerneinstellung? Ich vermisste Interesse am Neuen u. Unbekannten, in Bereichen, die für meine Schüler schon in naher Zukunft eine bedeutende Rolle spielen würden, bezüglich Problemen und Fragestellungen, mit denen sie, wenn sie aus der Schule entlassen werden, konfrontiert werden. Mir war klar, dass ich mit einer Zunahme an Lehrerdominanz keine Veränderung ihres Lernverhaltens herbeiführen würde. Es war an der Zeit, die Trennung von Schule und Leben aufzuheben und der fehlenden Sinnhaftigkeit der Lerninhalte entgegenzutreten. In der Praxis kommen Wissen und Handeln zusammen. Dabei soll das Wissen nicht nur das Tun anleiten, sondern das Handeln auch auf das Denken zurückwirken. Mein Ziel war es, sie an die Übernahme von Verantwortung für ihr eigenes Handeln, nicht zuletzt für das eigene Lernen, heranzuführen, dem ganzheitlichen Lernen ein Stück näherzukommen, sie am Leben teilhaben zu lassen. Ich entschied ich mich schließlich, vier Schüler dieser Lerngruppe in ein Sozialpraktikum zu schicken. Die folgenden Leitfragen führen durch die Betrachtung Projekts, das einen Beitrag zur Veränderung der Lerneinstellung leisten soll: Werden durch das Sozialpraktikum Voraussetzungen geschaffen, die sich positiv auf die Lerneinstellung auswirken? Verändert sich das Selbstbild der Schüler im Rahmen des Sozialpraktikums derart, dass es sie in ihrer Lerneinstellung positiv beeinflusst? Zusammenfassend: Kann die Durchführung eines Sozialpraktikums einen Beitrag zur Entwicklung von Lerneinstellung leisten?
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