Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist weithin bekannt, dass die Nachtbomber von den Frauenregimentern der Roten Armee am meisten Aufmerksamkeit erhielten. Doch wie erlangten sie diese Bekanntheit, obwohl die Tagbomber mit ihrem modernen Flugzeug, der als der beste von sowohl der deutschen als auch der sowjetischen Luftwaffe angesehen wurde, viel bessere Ausgangsbedingungen hatten? Auch das Abfangjäger-Regiment stellte einen offensichtlicheren Kandidaten dar. Es erfreute sich während der Ausbildung der Frauen größter Beliebtheit, da die Pilotinnen es als spannender empfanden, einen Jäger zu fliegen, als nur Bomben abzuwerfen. Dazu kamen noch berühmte Fliegerinnen wie Marina Raskova, die bis zu ihrem Tod die Kommandantin der Tagbomber war, und Lilya Litviak und Yekaterina Budanova, die Teil der Abfangjäger gewesen waren. Wie konnten die Nachtbomber sie trotz all dessen überflügeln? Diese Frage werde ich im Folgendem beantworten und dabei noch darauf eingehen, inwiefern sich ihre Bekanntheit in der Nachkriegszeit erhielt. Für die Bearbeitung werde ich die Hintergründe des Regiments erläutern, indem ich allgemein auf Frauen in der Roten Armee, auf die Ausrüstung der Regimenter und die Einsätze und mögliche Schwierigkeiten der Nachtbomber eingehen werde. Schließlich werde ich mich noch mit ihrer Wahrnehmung von verschiedenen Seiten sowohl in als auch nach dem Krieg auseinandersetzten. Obwohl vielen Frauen, die in der Roten Armee gedient hatten, nicht erlaubt wurde, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen, stellten die Pilotinnen eine Art Ausnahme dar. So durften sie ihre Memoiren veröffentlichen und wurden zudem in den Medien behandelt, wodurch sie auch in der modernen Forschung beliebt sind und sich eine gute Basis für die Beantwortung der Fragestellung ergibt. Aus späteren Jahren gibt es Interviews, in denen die ehemaligen "Nachthexen" ihre Geschichten erzählen, von denen ich auf Anne Noggles Verschriftlichung der Berichte mehrerer ehemaliger Mitglieder des Nachtbomber-Regiments eingehen werde. Als weitere Quelle dient das Werk "Der Himmel bleibt unser" von der Pilotin Marina Cecneva. Beides erschien erst Jahrzehnte nach Kriegsende, was es den Befragten ermöglichte, frei zu sprechen, ohne sich einer Selbstzensur auferlegen zu müssen.
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