Die Formierung des kontinentalen Liberalismus in Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution lässt sich exemplarisch am Fall Benjamin Constant nachvollziehen. Das politische Projekt des kosmopolitisch gesinnten Schweizers, der nach der Schlüsselerfahrung des Terrors selbst auch aktiver Politiker wird, ist die rechtsstaatliche Kanalisierung des in der Französischen Revolution freigesetzten politischen Potentials. Constant entwickelt in seinen Schriften, die theoretische Reflexion mit praktischer Erfahrung verknüpfen, zentrale theoretische Grundlagen des liberalen Verfassungsstaates - er ist damit Prototyp des modernen Politikwissenschaftlers und ältester Zeitgenosse des Politikdiskurses der Moderne.
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"Florian Webers Untersuchung vermag es, den theoriegeschichtlichen Standort Constants durch produktive Theorievergleiche genauer zu bestimmen, als es bisher möglich war. Dabei hat er erfreulicherweise den verfassungstheoretischen Überlegungen (besonders zum pouvoir neutre) die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die ihnen gebührt." Neue Politische Literatur, 01/2005