Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 1, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: "Pro Jahr müssen etwa 500 000 Lehrer den knapp zehn Millionen Schülern ca. 400 Millionen Zensuren bescheinigen. Und in den etwa 300 000 deutschen Schulklassen werden täglich fast zwei Millionen Zensuren vergeben, jede Stunde 300 000, jede Minute 5000 und jede Sekunde knapp 100." (Winkel in Baurmann, 1985) Bei der Aufsatzbenotung handelt es sich um ein Problem, das jeder noch aus seiner eigenen Schulzeit kennt, und für das es bis heute nur bedingt Lösungsmöglichkeiten gibt. Allzu gut erinnert man sich daran, einen benoteten Schulaufsatz - dies ist auch heute noch die gebräuchlichste Form einer Klassenarbeit - mit einer Note, egal ob gut oder schlecht, zurückzubekommen, mit einem verwunderten Blick auf die Note. Man hatte doch ein solch schlechtes Gefühl gehabt, wie kann denn da die Note 2+ zustande kommen; oder: man hatte sich auf die Rückgabe der Arbeit gefreut mit der Hoffnung auf eine gute Zensur die Note 4 erhalten. Wie konnte so etwas passieren? In den meisten Fällen bleiben tiefgründige, handfeste oder besser gesagt objektive Gründe für den Schüler unersichtlich, vielleicht sogar für den korrigierenden Lehrer, denn wie wir sehen werden, hat auch er keine leichte Aufgabe. Was dem Schüler bleibt, sind meist Kürzel am Heftrand, die ihn der Antwort nicht näherbringen, wie die Note zustande gekommen ist. Denn: Wann ist ein Ausdruck "treffend", wann ist der Stil "sachgemäß"? Dies sind immer noch subjektive Entscheidungen, die dem Beurteiler obliegen. Auch bei dem Einsatz von Kriterienkatalogen kann Subjektivität nicht vollständig ausgeschlossen werden. Ich möchte zuerst auf die Frage eingehen, ob das Bewerten mit Zahlen sinnvoll ist. Danach möchte ich auf die notwendigen Bedingungen von Objektivität zu sprechen kommen und zu den in der Literatur oft genannten Kriterienkatalogen übergehen. Im Anschluss stelle ich den kreativen Schreibprozess vor - was passiert beim Schreiben, wie entsteht kreatives Schreiben - und urteile abschließend, ob die vergleichende Bewertung einer kreativen Arbeit durch eine Zensur möglich ist.
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