Als Heribert am Morgen des 1. Januars neben seiner Geliebten Hildegarda erwacht, stellt er fest, dass nicht nur ein neues Jahr angebrochen ist, sondern sich seine ganze Welt verändert hat. Heribert ist ein erfolgreicher Maler – Problem ist nur: Die Kunst interessiert ihn nicht mehr. Auch die Frauen und alles, was ihm bisher wichtig war, sind ihm mit einem Mal gleichgültig. Er lässt sich durch New York treiben, gibt sich absurd-witzigen Gedankenspielen hin und entdeckt durch Zufall, dass seine Frau, die Galeristin Helena, ein Verhältnis hat. Nach einem Unfall liegt Heribert im Krankenhaus, und Helena ergreift ihre Chance, ihrem jungen Geliebten Humbert den Weg in die Kunstszene (und in ihr Leben) zu ebnen. Humbert schlüpft von einem Tag auf den anderen in die Rolle Heriberts, und die nächste erfolgreiche Künstlerkarriere kann beginnen. Benzin ist eine witzig-bissige Satire und scharfsichtige Parodie auf die Welt der Kunst, ein ironisch-unterhaltsamer Roman, in dem Quim Monzó Künstlerdasein, Erfolg, Scheitern, persönliche Krisen, Konkurrenz und das ganze Spielfeld menschlicher Beziehungen zu unserem Vergnügen literarisch auslotet.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Samuel Hamen hat seinen Spaß an dem neuen Buch des Katalanen Quim Monzó. Denn der Schriftsteller zerpflückt die Kunstwelt mit der Figur des Malers Heribert und seiner Malaisen so spritzig, frei und phantasievoll, dass dem Rezensenten das Herz aufgeht. Dass Monzó dabei auf jede nachvollziehbare Psychologie verzichtet, sondern seine Geschichte dadaistisch-surrealistisch daherkommen lässt, begeistert den Rezensenten, der sich schon jetzt darüber ärgert, dass sich auch 2023 die echte Kunstszene wieder in Eitelkeiten ergehen wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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