Spätestens seit im Frühjahr 2020 Lebensmittel in den Supermärkten knapp wurden, kennen wir alle dieses Gefühl der Unsicherheit: Müssen wir uns Sorgen machen, dass unser Versorgungssystem gefährdet ist? War das umfassende Vorsorgen, Preppen genannt, bis dahin einer kleinen Minderheit vorbehalten - die Coronakrise hat das Thema Krisenvorsorge zu einem Massenphänomen gemacht. Was passiert, wenn wir eines Tages ganz auf uns allein gestellt sind? Was, wenn die Infrastruktur zusammenbricht, der Strom ausfällt und die Wasserversorgung nicht mehr gewährleistet ist? Die prämierte Autorin beleuchtet eine Bewegung, die weitaus vielfältiger ist als oft vermutet und sich bis weit in die Mitte der Gesellschaft zieht: Prepper sind Sonderlinge, Außenseiter mit Hang zur Weltuntergangsstimmung, Verschwörungsideologen, Reichsbürger, Rechtsextreme und militaristisch eingestellte Pfadfindernaturen, aber auch viele ganz normale Bürger, die sich gemäß der Regierungsempfehlungen auf schwere Zeiten einstellen. In ihren Augen ist auf den Staat kein Verlass mehr, das Gemeinwesen zerfällt, der Einzelne muss die Initiative ergreifen, um sich auf die kommende Apokalypse vorzubereiten. Sie ziehen sich meist zurück aufs Land, sorgen auch finanziell vor, um kommende Engpässe zu überbrücken, oder werden zu "Werwölfen", die auf die Krise, den Tag X warten, um die Macht an sich zu reißen und die Städte zu plündern. Preppen mag vielen als skurriles Hobby erscheinen. Tatsächlich spiegeln sich in der Szene die sozialen Ängste des Mittelstandes in einer zunehmend vernetzten, digitalisierten und globalisierten Gesellschaft.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.03.2021Nur ein Faible
für Vorräte?
Gabriela Keller beleuchtet
die disparate Prepper-Szene
Das erste Prepper-Gesetz: Der Zusammenbruch der bisherigen Ordnung steht bevor. Bereite dich deshalb, Gesetz Nummer zwei, auf einen harten Überlebenskampf vor: Bevorrate ausreichend Nahrung, trainiere für ein Leben ohne Strom oder fließendes Wasser. Drittens, verrate niemals dein Versteck. Denn wenn der Untergang kommt, wird der Mensch auf der Suche nach Schutz zum Tier.
Das ist, mehr oder weniger, das Weltbild, das die Autorin Gabriela Keller in ihrem Buch „Prepper – Bereit für den Untergang“ beschreibt. Keller, hauptberuflich Reporterin beim Recherchenetzwerk correctiv, tauchte tief in die Gedankenwelt von Menschen ein, die Lebensmittel horten, durch Wälder robben, Bunker mieten und autarke Siedlungen gründen – um in Sicherheit zu sein, wenn das Ende naht. Oder, um es im gängigen Prepper-Code zu sagen: when shit hits the fan.
Prepper, das waren in der öffentlichen Darstellung bislang oft Sonderlinge, die im Keller Konserven horten, von der Apokalypse träumen und schlimmstenfalls einen modrigen Rechtsextremismus pflegen. Keller tritt diesen Klischees entgegen. Den Prepper gebe es nicht, schreibt sie. Die Szene, wenn man sie überhaupt so nennen will, sei vielschichtig: von der Hartz-IV-Empfängerin bis zum Silicon-Valley-Milliardär, vom jungen Zeitsoldaten bis zum Frührentner.
Im Buch begegnet man zum Beispiel einem ehemaligen Unternehmensberater. Früher zerlegte er für die Finanzindustrie Firmen, um deren Einzelteile mit maximalem Profit zu verhökern. Heute sitzt er als Kapitalismus-Aussteiger im Plastikstuhl auf einem heruntergewirtschafteten Gutshof in Sachsen-Anhalt und will eine Prepper-Kommune gründen: mit Wohnwägen, Werkstätten, Gemüsebeeten und geräuchertem Fleisch. Prepper sind für ihn „normale Menschen, die mit einer gewissen Angst und Skepsis in die Zukunft schauen und sich überlegen: Wie kann ich meine Familie beschützen?“
Das erste Buchdrittel liest sich dann auch wie eine Entlastung. Hier und da lässt die Autorin Sympathie für die Idee ihrer Protagonisten erkennen, sie schreibt: „Die Prepper könnten in einigen Punkten recht haben.“ Schließlich sei die Angst vor der Apokalypse angesichts von explodierenden Bevölkerungszahlen und schwindenden Ressourcen nicht an den Haaren herbeigezogen. „Das Ende naht – dieses Motiv fand sich ja schon in der Bibel.“ Die Corona-Krise habe den Eindruck verstärkt. An anderer Stelle zitiert sie den Chef des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, der am Prepper-Dasein erst mal „nichts Verwerfliches“ findet.
Gerade als sich Verständnis im Leser breitmacht, kommen aber die abgründigen Ecken zum Vorschein: Die Nähe zu Verschwörungserzählungen, die Sehnsucht nach Dystopie, der rechtsextreme Waffen- und Gewaltdurst. Da ist das Telefonat mit einem österreichischen Untergangspropheten, der wegen Volksverhetzung vorbestraft und offenbar nicht ganz zurechnungsfähig ist. „Es wird eine Monarchie kommen“, raunt er. Politiker würden dann im Straflager landen oder sofort sterben.
Nun muss man nicht jeden Verrückten ernst nehmen, doch wohin derartige Narrative führen können, zeigen Anschläge wie in Halle und Hanau. Und so dringt Keller mit ihrer Prepper-Vermessung tiefer ins rechtsextreme Milieu vor. Sie beschreibt ein Treffen mit einem angeblichen Mitglied der rechtsextremen Gruppe „Nordkreuz“. Das vom Bundesverfassungsschutz beobachtete Netzwerk soll für den Fall des Zusammenbruchs die systematische Tötung von politischen Feinden geplant haben. Der Mann bezeichnet die Mitglieder als „ganz normale Leute“, die durch die Flüchtlingskrise seit 2015 verunsichert gewesen seien, mehr nicht. Ermittlungen zufolge wurden jedoch Waffen und Sprengkörper gehortet, die Bestellung Hunderter Leichensäcke war geplant. Der Vorwurf des Terrorismus steht im Raum.
An diesem Punkt wird das Dilemma der Prepper-Analyse deutlich. Denn wie die Autorin mehrmals selbst betont, ist die Szene „extrem vielschichtig und schwer zu greifen“, mit Definitionen komme man „nicht weit“. Eine prägnante These will sie nicht formulieren. Und so bleibt der Leser am Ende allein mit der Frage, welchen Erkenntniswert es überhaupt hat, jemandem den Prepper-Stempel aufzudrücken. Was verbindet den THW-Ehrenamtler aus Mittelfranken im Buch, der sich aus eigenem Erleben für Katastrophen rüstet und Videos mit Tipps ins Internet stellt, mit dem waffenhortenden Neo-Nazi, der im Geheimen Terrorfantasien wälzt? Hier erscheint das Trennende größer als das Gemeinsame – selbst wenn beide ein Faible für Vorräte haben. Das hatten zu Beginn der Corona-Krise auch viele Deutsche. Nur waren das eher harmlose Hamster.
THOMAS BALBIERER
Bei einigen lagern nur Dosen
im Keller, andere horten Waffen
und hegen Terrorfantasien
Gabriela Keller:
Bereit für den Untergang: Prepper. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2021.
240 Seiten, 18 Euro.
E-Book: 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
für Vorräte?
Gabriela Keller beleuchtet
die disparate Prepper-Szene
Das erste Prepper-Gesetz: Der Zusammenbruch der bisherigen Ordnung steht bevor. Bereite dich deshalb, Gesetz Nummer zwei, auf einen harten Überlebenskampf vor: Bevorrate ausreichend Nahrung, trainiere für ein Leben ohne Strom oder fließendes Wasser. Drittens, verrate niemals dein Versteck. Denn wenn der Untergang kommt, wird der Mensch auf der Suche nach Schutz zum Tier.
Das ist, mehr oder weniger, das Weltbild, das die Autorin Gabriela Keller in ihrem Buch „Prepper – Bereit für den Untergang“ beschreibt. Keller, hauptberuflich Reporterin beim Recherchenetzwerk correctiv, tauchte tief in die Gedankenwelt von Menschen ein, die Lebensmittel horten, durch Wälder robben, Bunker mieten und autarke Siedlungen gründen – um in Sicherheit zu sein, wenn das Ende naht. Oder, um es im gängigen Prepper-Code zu sagen: when shit hits the fan.
Prepper, das waren in der öffentlichen Darstellung bislang oft Sonderlinge, die im Keller Konserven horten, von der Apokalypse träumen und schlimmstenfalls einen modrigen Rechtsextremismus pflegen. Keller tritt diesen Klischees entgegen. Den Prepper gebe es nicht, schreibt sie. Die Szene, wenn man sie überhaupt so nennen will, sei vielschichtig: von der Hartz-IV-Empfängerin bis zum Silicon-Valley-Milliardär, vom jungen Zeitsoldaten bis zum Frührentner.
Im Buch begegnet man zum Beispiel einem ehemaligen Unternehmensberater. Früher zerlegte er für die Finanzindustrie Firmen, um deren Einzelteile mit maximalem Profit zu verhökern. Heute sitzt er als Kapitalismus-Aussteiger im Plastikstuhl auf einem heruntergewirtschafteten Gutshof in Sachsen-Anhalt und will eine Prepper-Kommune gründen: mit Wohnwägen, Werkstätten, Gemüsebeeten und geräuchertem Fleisch. Prepper sind für ihn „normale Menschen, die mit einer gewissen Angst und Skepsis in die Zukunft schauen und sich überlegen: Wie kann ich meine Familie beschützen?“
Das erste Buchdrittel liest sich dann auch wie eine Entlastung. Hier und da lässt die Autorin Sympathie für die Idee ihrer Protagonisten erkennen, sie schreibt: „Die Prepper könnten in einigen Punkten recht haben.“ Schließlich sei die Angst vor der Apokalypse angesichts von explodierenden Bevölkerungszahlen und schwindenden Ressourcen nicht an den Haaren herbeigezogen. „Das Ende naht – dieses Motiv fand sich ja schon in der Bibel.“ Die Corona-Krise habe den Eindruck verstärkt. An anderer Stelle zitiert sie den Chef des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, der am Prepper-Dasein erst mal „nichts Verwerfliches“ findet.
Gerade als sich Verständnis im Leser breitmacht, kommen aber die abgründigen Ecken zum Vorschein: Die Nähe zu Verschwörungserzählungen, die Sehnsucht nach Dystopie, der rechtsextreme Waffen- und Gewaltdurst. Da ist das Telefonat mit einem österreichischen Untergangspropheten, der wegen Volksverhetzung vorbestraft und offenbar nicht ganz zurechnungsfähig ist. „Es wird eine Monarchie kommen“, raunt er. Politiker würden dann im Straflager landen oder sofort sterben.
Nun muss man nicht jeden Verrückten ernst nehmen, doch wohin derartige Narrative führen können, zeigen Anschläge wie in Halle und Hanau. Und so dringt Keller mit ihrer Prepper-Vermessung tiefer ins rechtsextreme Milieu vor. Sie beschreibt ein Treffen mit einem angeblichen Mitglied der rechtsextremen Gruppe „Nordkreuz“. Das vom Bundesverfassungsschutz beobachtete Netzwerk soll für den Fall des Zusammenbruchs die systematische Tötung von politischen Feinden geplant haben. Der Mann bezeichnet die Mitglieder als „ganz normale Leute“, die durch die Flüchtlingskrise seit 2015 verunsichert gewesen seien, mehr nicht. Ermittlungen zufolge wurden jedoch Waffen und Sprengkörper gehortet, die Bestellung Hunderter Leichensäcke war geplant. Der Vorwurf des Terrorismus steht im Raum.
An diesem Punkt wird das Dilemma der Prepper-Analyse deutlich. Denn wie die Autorin mehrmals selbst betont, ist die Szene „extrem vielschichtig und schwer zu greifen“, mit Definitionen komme man „nicht weit“. Eine prägnante These will sie nicht formulieren. Und so bleibt der Leser am Ende allein mit der Frage, welchen Erkenntniswert es überhaupt hat, jemandem den Prepper-Stempel aufzudrücken. Was verbindet den THW-Ehrenamtler aus Mittelfranken im Buch, der sich aus eigenem Erleben für Katastrophen rüstet und Videos mit Tipps ins Internet stellt, mit dem waffenhortenden Neo-Nazi, der im Geheimen Terrorfantasien wälzt? Hier erscheint das Trennende größer als das Gemeinsame – selbst wenn beide ein Faible für Vorräte haben. Das hatten zu Beginn der Corona-Krise auch viele Deutsche. Nur waren das eher harmlose Hamster.
THOMAS BALBIERER
Bei einigen lagern nur Dosen
im Keller, andere horten Waffen
und hegen Terrorfantasien
Gabriela Keller:
Bereit für den Untergang: Prepper. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2021.
240 Seiten, 18 Euro.
E-Book: 14,99 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ein wenig ratlos ist Rezensent Thomas Balbierer angesichts des Phänomens der "Prepper" und wie sie hier vorgestellt werden - nämlich als Ansammlung sehr disparater Gruppierungen, in der sich gewaltbereite Neo-Nazis ebenso finden wie diverse Aussteiger, Rentner und Hartz-IV-Empfänger, Frauen wie Männer. Anfangs sei die Darstellung sogar fast sympathisierend, schließlich seien Weltuntergangsszenarien angesichts von "explodierenden Bevölkerungszahlen und schwindenden Ressourcen" nicht völlig abwegig. Je näher sich die Autorin dann jedoch durch Besuche und Gespräche mit bekannten Preppern befasst, desto unheimlicher wird dem Kritiker zumute beim Blick auf deren Wahnvorstellungen und Gewaltfantasien, Waffenlager und Leichensack-Depots. Was diese Leute wirklich miteinander verbindet, ist dem Kritiker am Ende der Lektüre leider aus dem Blick geraten.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.05.2021Lust an der Katastrophe
Gabriela Keller sieht sich unter Preppern um
Menschen, die sich im Übermaß mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln eindecken, gibt es nicht erst seit dem Beginn der Corona-Epidemie. Schon in den siebziger Jahren begannen sogenannte Prepper damit, sich auf jede denkbare Katastrophe vorzubereiten, indem sie Vorräte anlegten. Diesem Phänomen geht die Journalistin Gabriela Keller in ihrem Buch auf den Grund.
Gemeinsam haben die Anhänger der heterogenen Szene, mit der sie bekanntmacht, oft nur, dass sie sich auf einen Tag X vorbereiten, an dem sich alles ändern werde. Prepper bunkern deswegen Nahrung, Werkzeuge und Funkgeräte, nehmen an Überlebenstrainings teil und kaufen sich Notstromaggregate oder gleich unterirdische Bunker. Auf der einen Seite gibt es Keller zufolge harmlose Prepper, die als Selbstversorger in kleiner Gemeinschaft auf dem Land leben wollen. Auf der anderen Seite stehen Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme, die sich in dubiosen Chatgruppen über den Zusammenbruch des Systems austauschen und sich ausmalen, wie sie nach dem Kollaps die Herrschaft übernehmen und politische Gegner beseitigen.
Die Autorin hat zahlreiche Gespräche mit Preppern in ganz Deutschland geführt, an Survivalkursen teilgenommen, Youtube-Kanäle durchforstet und beim anonymisierten Messenger-Dienst Telegram recherchiert. Insofern bietet ihr Buch einen guten Überblick über das Phänomen und die Szene. Die teils skurrilen Aussagen der vielen Gesprächspartner werden durch Analysen, Erklärungen und Einordnungen ergänzt. Gabriela Keller führt vor Augen, wohin die von zahlreichen Preppern geteilten Emotionen zwischen Angst, Misstrauen und Unzufriedenheit führen können - in eine "mal mehr, mal weniger kaschierte Katastrophenlust".
giar.
Gabriela Keller:
"Prepper". Bereit für
den Untergang.
Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2021.
236 S., geb., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Gabriela Keller sieht sich unter Preppern um
Menschen, die sich im Übermaß mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln eindecken, gibt es nicht erst seit dem Beginn der Corona-Epidemie. Schon in den siebziger Jahren begannen sogenannte Prepper damit, sich auf jede denkbare Katastrophe vorzubereiten, indem sie Vorräte anlegten. Diesem Phänomen geht die Journalistin Gabriela Keller in ihrem Buch auf den Grund.
Gemeinsam haben die Anhänger der heterogenen Szene, mit der sie bekanntmacht, oft nur, dass sie sich auf einen Tag X vorbereiten, an dem sich alles ändern werde. Prepper bunkern deswegen Nahrung, Werkzeuge und Funkgeräte, nehmen an Überlebenstrainings teil und kaufen sich Notstromaggregate oder gleich unterirdische Bunker. Auf der einen Seite gibt es Keller zufolge harmlose Prepper, die als Selbstversorger in kleiner Gemeinschaft auf dem Land leben wollen. Auf der anderen Seite stehen Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme, die sich in dubiosen Chatgruppen über den Zusammenbruch des Systems austauschen und sich ausmalen, wie sie nach dem Kollaps die Herrschaft übernehmen und politische Gegner beseitigen.
Die Autorin hat zahlreiche Gespräche mit Preppern in ganz Deutschland geführt, an Survivalkursen teilgenommen, Youtube-Kanäle durchforstet und beim anonymisierten Messenger-Dienst Telegram recherchiert. Insofern bietet ihr Buch einen guten Überblick über das Phänomen und die Szene. Die teils skurrilen Aussagen der vielen Gesprächspartner werden durch Analysen, Erklärungen und Einordnungen ergänzt. Gabriela Keller führt vor Augen, wohin die von zahlreichen Preppern geteilten Emotionen zwischen Angst, Misstrauen und Unzufriedenheit führen können - in eine "mal mehr, mal weniger kaschierte Katastrophenlust".
giar.
Gabriela Keller:
"Prepper". Bereit für
den Untergang.
Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2021.
236 S., geb., 18,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main