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"Dressierte Berge, wilde Kaiser, Flugscham? Überlasse ich getrost Greta Thunberg und anderen freudlosen Gestalten. Ich will endlich wieder mein Leben genießen, nachdem mir die Pandemie so viel weggenommen hat." So bringt Selma Mahlknecht in ihrem Essay "Berg and Breakfast" das Bedürfnis vieler auf den Punkt. Der Overtourism, ein Stichwort aus scheinbar vergangenen Tagen, nimmt wieder Fahrt auf. Nicht nur exotische Reiseziele sind davon betroffen, sondern auch die Alpen, die mehr und mehr zu touristischen Konsumkulissen geworden sind. Zugleich hat die Pandemie die "Systemrelevanz" der touristischen Strukturen verdeutlicht. Einfache Lösungen sind nicht in Sicht. In ihrem "Panorama der touristischen Sehnsüchte und Ernüchterungen" spannt die Autorin den Bogen von Petrarcas Besteigung des Mont Ventoux als Suche nach Läuterung über die nationalsozialistischen "Kraft durch Freude"-Urlaube bis zur Digitalisierung mit maßgeschneiderten Angeboten: "Zum Paradiese mögen Algorithmen dich geleiten." In fünf Kapiteln analysiert Mahlknecht mit spitzer Feder, was Menschen in die Berge treibt, wohin das führt und wie der Tourismus nach Corona aussehen könnte. Jedes Kapitel wird mit dem Porträt einer Expertin oder eines Experten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Italien abgeschlossen. F.A.Z.
"Berg & Breakfast. Ein Panorama der touristischen Sehnsüchte und Ernüchterungen" von Selma Mahlknecht. Edition Raetia, Bozen 2021. 232 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 19,90 Euro.
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