»Niemals sind wir ungeschützter gegen das Leiden, als wenn wir lieben, niemals hilfloser unglücklich, als wenn wir das geliebte Objekt oder seine Liebe verloren haben« - der Hamburger Familientherapeut Harry Willich ist zwar kein zweiter Sigmund Freud, aber auch er erkennt die Not seiner Patienten. Und die endet nicht selten in einer Katastrophe ... »Da treibt jemand«, rief er. Über sein Handy wählte er den Polizeiruf. »Bleiben Sie ruhig«, sagte der Polizist. »Ich habe parallel schon den Notarztwagen alarmiert.« »Ich bin ruhig.« Der andere Autofahrer klappte seinen Kofferraum auf und holte eine Angel heraus. Er traf mit dem ersten Wurf und zog den Körper zum Ufer. »Bleiben Sie vor Ort, wir kommen«, sagte der Polizist. »Schon lange tot«, rief der andere Autofahrer zu ihm hinauf. »Der Mann ist tot«, sagte Harry ins Telefon. »Ich kann nicht bleiben. Ich hab einen Termin.« Einer Leiche kann Harry Willich wahrlich nicht mehr helfen, seiner labilen Patientin hoffentlich schon - auch in Olga Harms' Ehekrise geht es um Leben und Tod. Ihre Ehe steht vor dem Aus, und Harry will unter allen Umständen ein Unglück verhindern. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn man auf einmal Hauptverdächtiger in einem Mordfall ist. Das menschliche Treibgut nämlich ist Harry nicht unbekannt, und die Polizei zweifelt am Zufallsfund - laut Freud zu Recht. Denn: »Auf die Dauer kann der Vernunft und der Erfahrung nichts widerstehen«. »Bergedorfer Therapie« ist der dreißigste Band der Kurzkrimi-Reihe hey! shorties - ab auf die Couch!
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