Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Dialekte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der in Berlin geborene Schriftsteller Karl Gutzkow (1811-1876) sagte, dass das Berlinische „der scheußlichste aller Dialekte“ sei. Dieser Meinung schlossen sich zahlreiche bedeutende Dichter wie Theodor Fontane oder Johann Wolfgang von Goethe an, jedoch differenzierten diese und erkannten auch den Witz und die Ehrlichkeit des Berlinischen. Es stellt sich nun die Frage, inwiefern sich die Bewertung dieser Sprachvarietät seitens der Sprechenden entwickelt und eventuell gewandelt hat. Es ist anzunehmen, dass sich auch Dialekte als Teil des Konstrukts Sprache permanent wandeln und zahlreichen Einflüssen unterliegen. Die Einflüsse einer Stadtsprache sind höher als die einer ländlichen Sprachvarietät, da eine ausgeprägte Bevölkerungsentwicklung durch Fort- und Zuzüge einerseits gegeben ist und globalisierenden Faktoren andererseits eine elementare Rolle zugeschrieben wird. In den folgenden Ausführungen soll nun untersucht werden, inwiefern sich das Berlinische in historischer Hinsicht gewandelt hat und welche Entwicklungen in Zukunft denkbar sind. Weiterhin ist für die vorliegende Arbeit von Belang, welche linguistischen Besonderheiten sich in naher und ferner Zukunft auch noch als Kennzeichen des Berlinischen definieren lassen. Ferner soll ein Einblick in die sprachlichen Unterschiede der Bewohner des ehemaligen Ost- und Westberlins gegeben werden sowie anschließend verglichen werden, welche Besonderheiten auch heute noch festgestellt werden können. Abschließend soll analysiert werden, ob es aufgrund von etwaigen negativen Konnotationen bezüglich des Berlinischen zu einem Dialektverfall oder -abbau kommt.