Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Veranstaltung: Chroniken der Entdeckung und Eroberung Amerikas, Sprache: Deutsch, Abstract: Die "Historia General de las cosas de Nueva España" des Franziskanerpaters Bernardino de Sahagún gilt als detailliertestes ethnografisches Primärwerk zu Kultur und Geschichte des vorspanischen Mexiko. Für heutige Wissenschaftler, die sich mit der Geschichte der Eroberung oder der präkolumbischen Zivilisation des Hochtals von Mexiko befassen, stellt sie nach wie vor die wichtigste Quelle dar. Im Folgenden gehe ich zunächst auf die Überlieferung des Werkes und seine Entstehungsgeschichte ein. Anschließend werde ich mich mit der von Sahagún verwendeten Methodik beschäftigen und aufzeigen, worin deren Besonderheiten und Neuerungen liegen. Zentrales Thema der vorliegenden Arbeit ist jedoch die Betrachtungsweise des "Anderen", der vollkommen fremden Kultur. In Bezug auf die spanischen Chroniken der Entdeckung und Eroberung Amerikas wurde dieses Problem hauptsächlich von Tzvetan Todorov aufgeworfen, auf dessen maßgebliches Werk "Die Eroberung Amerikas - Das Problem des Anderen" ich mich an mehreren Stellen stütze. Daneben will ich auch eine Antwort auf die Frage geben, inwieweit ideologisch-religiöse Überlegungen eine Rolle im Werk Sahagúns spielen, ob es sich wirklich um das Werk nur eines Autors handelt und ob Sahagún tatsächlich der "erste Ethnologe" war, wie vielfach behauptet wird. Am Schluss der Arbeit gehe ich schließlich auf Sahagúns Bedeutung für die moderne Forschung ein und verweise auf mögliche zeitgenössische Einflüsse.
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