Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Kunstgeschichte), Veranstaltung: Kunst und Liebe in der Renaissance, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht das Bildnis eines Mannes mit Pfeilen im Körper von Bernardino Luini unter der Fragestellung, ob es einem eher sakralen oder profanen Zweck dient. Das Spiel zwischen profaner und sakraler Kunst ist in der Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts ein in der italienischen Renaissance verbreitetes Phänomen. Die Künstler des Cinquecento verleihen ihrer Kreativität Ausdruck, indem sie sakrale Bildsujets mit scheinbar profanen, erotisierenden Bildelementen vermischen. Diesem Kuriosum folgt auch ein Schüler Leonardo Da Vincis namens Bernardino Luini, der jenem Spiel mit seinem Gemälde eines Mannes mit Pfeilen im Körper zu Beginn des 16. Jahrhunderts Ausdruck verleiht. In der folgenden Arbeit soll demnach untersucht werden, inwiefern jenes Gemälde einem sakralen oder aber eher profanen Zweck dient. Hierzu ist es notwendig, das Werk, welches zuerst Leonardo Da Vinci zugeschrieben wurde, genauer zu durchleuchten und das Wechselspiel zwischen christlicher Thematik und erotischer Erscheinungsform unter Einbeziehung des zu jener Zeit gängigen Liebesdiskurses darzulegen. In der Forschung wird Luinis Gemälde eines Mannes mit Pfeilen im Körper als Heiliger Sebastian tituliert. Diese Feststellung gilt es jedoch im Folgenden genauer zu durchleuchten: Der Sage nach war Sebastian ein Offizier in der Leibgarde des Kaisers Diokletian in Mailand. Durch sein Bekenntnis zum Christentum am kaiserlichen Hof ließ ihn der Kaiser an einen Pfahl binden und mit Pfeilen beschießen, bis er tot zu sein schien. Von der Witwe Irene gesund gepflegt, ging Sebastian wiederum zum Kaiser und bekannte sich erneut zum Christentum, woraufhin ihn dieser mit Knüppeln erschlagen ließ.
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