F. Scott Fitzgerald (1896-1940) gehört zu den großen amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Romane „Diesseits vom Paradies“, „Die Schönen und Verdammten“ und vor allem sein kritischer Gesellschaftsroman „Der große Gatsby“ (dtv 13987) machten ihn bekannt. Gerade in letzter Zeit wurden
diese Meisterwerke (auch als Hörbücher) immer wieder herausgegeben.
Daneben schrieb Fitzgerald auch…mehrF. Scott Fitzgerald (1896-1940) gehört zu den großen amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Romane „Diesseits vom Paradies“, „Die Schönen und Verdammten“ und vor allem sein kritischer Gesellschaftsroman „Der große Gatsby“ (dtv 13987) machten ihn bekannt. Gerade in letzter Zeit wurden diese Meisterwerke (auch als Hörbücher) immer wieder herausgegeben.
Daneben schrieb Fitzgerald auch Erzählungen und Geschichten. Immerhin verdiente er mit ihnen mehr als drei Viertel seines Einkommens und sie wurden vom damaligen Leserpublikum weit mehr geschätzt als seine großen Romane. Meist erschienen sie in den großen Zeitungen und Magazinen wie „Saturday Evening Post“ oder „Esquire“.
Für die vorliegende Taschenbuchausgabe hat der Herausgeber und Übersetzer aus den etwa 160 Erzählungen Fitzgeralds eine Auswahl von sieben Geschichten zusammengestellt. Es sind jene Geschichten, die ihn am meisten zur Neuübersetzung gereizt haben.
Die Titelgeschichte „Bernice schneidet ihr Haar ab“ erzählt die Geschichte der jungen Bernice, die Beachtung bei der Männerwelt haben will und gierig die Ratschläge ihrer Cousine aufgreift. Doch aus jugendlichem Protest lässt sie sich ihr langes, von allen bewundertes Haar abschneiden.
„May Day“ führt ins Jahr 1919 und schildert die enttäuschten Gefühle der sogenannten „verlorenen Generation“. Die Geschichte ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Kälte der Reichen aber auch mit der Dummheit der Armen. In der Abschlussgeschichte „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ erzählt Fitzgerald die skurrile Groteske eines Mannes, der als alter Mann geboren wurde und von Tag zu Tag jünger wird. Vor fünf Jahren wurde diese Geschichte mit Brad Pitt in der Hauptrolle verfilmt.
Einige der Geschichten haben autobiografische Bezüge. Sie sind häufig ein wehmütiger Rückblick auf entschwundene Jugendjahre oder spiegeln Fitzgeralds Ehekonflikte wider. Die Protagonisten sind meist junge Amerikaner, die rebellisch aber auch schwärmerisch ihren eigenen Weg gehen.
Abgerundet wird der gelungene Auswahlband durch einen literaturgeschichtlichen Anhang mit Nachwort, Anmerkungen zu jeder Geschichte sowie einer Zeittafel.
Manfred Orlick