Dieses 1907/8 entstandene und 1944 erstmals veröffentlichte Romanfragment ist, obwohl es mit dem dritten Kapitel abbricht, dennoch eine vollgütige, in sich geschlossene Erzählung. Hesse zeichnet hier die Entwicklungsgeschichte eines Schülers, der von seinem Vater zum Theologen bestimmt ist. Doch Bertholds Konstitution, Temperament und vielseitige Begabung geraten schon bald mit dem eingeschlagenen Berufsweg in Konflikt. Im Verlauf seiner Ausbildung am Kölner Priesterseminar bringen Eros und Eifersucht den Studenten so sehr aus dem Gleichgewicht, daß er sich nur auf gewaltsame Weise zu befreien vermag. Als Söldner flieht er in den Dreißigjährigen Krieg. Dort verlieren sich seine Spuren.
Zwanzig Jahre später hat Hesse diesen Stoff, der den Konflikt zwischen Geist und Eros zu vereinbaren sucht, wieder aufgegriffen und ihm in »Narziß und Goldmund« eine definitive Gestalt gegeben. Über den Schluß der Erzählung »Berthold« schrieb Eduard Korrodi 1945: »Dies Ende ist wohl das ungewöhnlichste, das Hermann Hesse je geschrieben hat. Der Dichter ließ es beim Fragment bewenden, das von Leidenschaften unheimlich vibriert ... Das Bild dieses sinnierenden Unholds und Kraftmenschen, der ein ebenso gewalttätiger Humanist wie Nihilist hätte werden können, bleibt ebenso haften, wie es begreiflich ist, daß ihm der Dichter nicht in den Schatten der Fahnen folgen wollte. Er ist zu sehr an sein Unerforschliches herangekommen. Das genügt ihm und den Lesern, die Gut und Böse in unheimlichem Bündnis sehen.«
Zwanzig Jahre später hat Hesse diesen Stoff, der den Konflikt zwischen Geist und Eros zu vereinbaren sucht, wieder aufgegriffen und ihm in »Narziß und Goldmund« eine definitive Gestalt gegeben. Über den Schluß der Erzählung »Berthold« schrieb Eduard Korrodi 1945: »Dies Ende ist wohl das ungewöhnlichste, das Hermann Hesse je geschrieben hat. Der Dichter ließ es beim Fragment bewenden, das von Leidenschaften unheimlich vibriert ... Das Bild dieses sinnierenden Unholds und Kraftmenschen, der ein ebenso gewalttätiger Humanist wie Nihilist hätte werden können, bleibt ebenso haften, wie es begreiflich ist, daß ihm der Dichter nicht in den Schatten der Fahnen folgen wollte. Er ist zu sehr an sein Unerforschliches herangekommen. Das genügt ihm und den Lesern, die Gut und Böse in unheimlichem Bündnis sehen.«
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