Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Berthold Brechts neu geschaffenes Theatermodell, dass er als nichtaristotelisch bezeichnete, erlangte schnell Berühmtheit. Brecht schrieb zahlreiche lyrische Gedichte und epische Stücke in denen er das Prinzip des Verfremdungseffektes oder V-Effekts, wie er es nannte, auf unterschiedlichste Weise anwandte. Eines dieser Stücke ist die Parabel "Der gute Mensch von Sezuan" (1938- 1940), in der Brecht anhand eines Experiments von drei Göttern, die versuchen auf der Welt einen guten Menschen zu finden, darzustellen versuchte, dass es unmöglich sei gleichzeitig gut zu sein und doch menschenwürdig leben zu können. Objekt des Experiments ist in diesem Fall das Mädchen Shen Te, die im Laufe des Stückes nicht nur ihre Identität, sondern auch ihr gewohntes Leben verliert. Im Folgenden dieser Arbeit werden zunächst die Funktionen und Eigenheiten des epischen Theaters Brechts näher betrachtet, um einen Überblick zu erhalten, durch welche Besonderheiten sich diese Theaterform auszeichnet. Nach dieser ersten, allgemeinen Untersuchung wird das Schauspiel Der gute Mensch von Sezuan unter dem Gesichtspunkt verschiedener Verfremdungseffekte analysiert. Es stellen sich die Fragen, welche Methoden eingesetzt werden um V-Effekte zu erzeugen und in wie fern dadurch das Ziel des epischen Theaters, den Zuschauer zu einer kritischen Stellungnahme zu bewegen, unterstützt wird. Zudem gilt es herauszufinden, an welchen Stellen die V-Effekte in dem Stück entstehen und zu welchem Zweck sie, in der jeweiligen Situation, mit Blick auf den Kontext, erzeugt wurden, d.h. welche Funktion sie jeweils erfüllen.
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