Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 2.0, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Umgang mit Fremden ist in unserer Gesellschaft ein zentrales Thema, denn im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich die gesellschaftliche Struktur gewandelt: Sie ist multikultureller und multireligiöser geworden, was schließlich zu einer Heterogenität der Gesellschaft sowie zu vielfältigen Begegnungen zwischen Menschen im Alltag führt. Dabei ist es jedoch nicht mehr selbstverständlich, dass einige Menschen in der Gesellschaft einen wertschätzenden Umgang mit Fremden pflegen und diesen offen gegenübertreten. Umso wichtiger ist es also, das Thema in der Schule und auch im Religionsunterricht aufzugreifen, sodass die Kinder für den Umgang mit Fremden sensibilisiert werden und eine Bereitschaft entwickeln, dem Anderen in seiner Fremdheit offen zu begegnen. Zunächst wird der Begriff des Fremden bzw. der Fremdheit näher betrachtet, dieser lässt sich über die Beziehung einzelner Personen oder Gruppen definieren, wobei Fremdheit das Resultat von Zuschreibungen ist. Dabei wird am Gegenüber das als fremd wahrgenommen, was nicht Teil des eigenen Selbst ist und nicht zur Identifikation beiträgt, wodurch schließlich eine Differenz zwischen Personen entsteht. Doch die Anerkennung des Differenten am Anderen ist wesentlicher Bestandteil zwischenmenschlicher Beziehungen sowie Begegnungen. Oft werden jedoch fremdartige Situationen, fremde Lebensstile und Fremde selbst als Bedrohung der eignen Existenz erfahren, denn durch Begegnungen mit dem Fremden wird das eigene Selbstbild hinterfragt und irritiert, wodurch bei manchen Menschen große Verunsicherung entstehen kann. Das Fremdbild wird dabei abgelehnt und als Gefährdung des Selbstkonzepts gesehen, sodass auf sozialer Ebene keine furchtbare Begegnung mehr entstehen kann. Wer oder was als fremd gilt, ist individuell abhängig, wobei entschieden wird, ob eine Person dem persönlich definierten Stereotyp des Fremden entspricht und in wieweit dies durch Verhalten, Sprache, Aussehen sowie Kleidung erfüllt ist, dass der Gegenüber als fremd anerkannt wird.
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