Anna-Maria Kamin geht der Frage nach, wie berufsrelevantes Lernen bei Beschäftigen aus der Gesundheits- und Krankenpflege praktiziert wird und welche Bedeutung den (digitalen) Medien in diesem Zusammenhang zukommt. Dazu wurden 14 qualitative Interviews, mit Berufstätigen unterschiedlicher Arbeitsfelder der Pflegeberufe sowie angrenzenden sozialen Arbeitsfeldern mit Hilfe der Methodologie der Grounded Theory und der dokumentarischen Methode ausgewertet. In der empirischen Analyse konnten drei für die Berufsgruppe typische berufsbiografische Lernmuster herausgearbeitet werden: Eine ausgeprägte Berufsorientierung, der Wunsch nach Strukturierung und die Präferenz von sozialen Lernformen. Es konnte ein dialektisches Verhältnis von Struktur und Akteuren im Lehr-Lern-Prozess nachgewiesen werden. Beruflich Pflegende sind insofern als Akteure zwischen individuell konstruierten und institutionell bedingten Lernwelten zu verstehen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse gibt die Studie Hinweise in Bezug auf die Gestaltung von mediengestützten Lernarrangements, die in zukünftigen Weiterbildungskonzeptionen und arbeitsplatzintegrierten Settings - nicht nur für die untersuchte Gruppe - berücksichtigt werden sollten.