Masterarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,7, Universität Leipzig (Institut für Versicherungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb der gesamten Erwerbsphase sieht sich ein Arbeitnehmer der Gefahr gegenüber, temporär oder bis mindestens zum Erreichen des Renteneintrittsalters außerstande zu sein, den Beruf weiterhin auszuüben. Der drohende Einkommensverlust wird nur ungenügend durch das staatliche Sozialversicherungssystem kompensiert, weshalb das Risiko der Berufsunfähigkeit (BU) als existenzielles Risiko einzustufen ist und regelmäßig über eine private Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV) abzusichern ist. Bei näherer Betrachtung des Absicherungsniveaus offenbart sich jedoch ein Paradoxon: Obwohl etwa zwei Drittel der Bevölkerung körperliche Beeinträchtigungen durch schwere Krankheiten oder die künftige Pflegebedürftigkeit fürchten, wird das BU-Risiko eher abstrakt gesehen und infolgedessen weitestgehend unterschätzt, woraus eine verhältnismäßig niedrige Absicherung resultiert. Unter Studierenden, im späteren Berufsleben mit einem tendenziell höheren Lohn bzw. Gehalt ausgestattet, ist der Durchdringungsgrad besonders bedenklich. Demgegenüber wird statistisch etwa jeder vierte Arbeitnehmer einmal im Arbeitsleben (zumindest temporär) berufsunfähig, im Durchschnitt sogar schon im Alter von 43 Jahren. Die offensichtliche Diskrepanz zwischen prognostiziertem Risikoverlauf sowie der individuellen Risikowahrnehmung wird als Anlass genommen die Marktdurchdringung der BUV unter einer Gruppe von Studierenden eingehend zu untersuchen. Im Rahmen einer empirischen Untersuchung wird dediziert der Frage nachgegangen, ob bei Feststellung eines mangelhaften Absicherungsniveaus die Erkenntnisse der Verhaltensökonomik einen adäquaten Ansatz zur Erklärung der Vorsorgelücke darstellen. Anschließend werden Lösungskonzepte auf der Vertriebs- und Produktebene diskutiert, mit deren Ergreifung die Versicherungswirtschaft ggf. im Zusammenspiel mit der Politik die zukünftige Bedeutung der BUV für die studentische Zielgruppe unterstreichen und durch eine angemessene Kommunikation des Produktnutzens das Absicherungsniveau der Arbeitskraft von Studierenden verbessern kann.
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