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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Münster (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Morgenland - Arabisches in der deutschen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der moderne Leser findet zum barocken Trauerspiel, ja zur Barockliteratur überhaupt, ungleich schwerer Zugang als etwa zu einem Werk der Klassik oder einem realistischen Roman. Einer der Gründe hierfür liegt sicherlich in der Tatsache, dass uns „zwei tiefe kulturgeschichtliche Gräben“ von dieser literarischen Epoche trennen; nämlich…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Münster (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Morgenland - Arabisches in der deutschen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der moderne Leser findet zum barocken Trauerspiel, ja zur Barockliteratur überhaupt, ungleich schwerer Zugang als etwa zu einem Werk der Klassik oder einem realistischen Roman. Einer der Gründe hierfür liegt sicherlich in der Tatsache, dass uns „zwei tiefe kulturgeschichtliche Gräben“ von dieser literarischen Epoche trennen; nämlich der „Bruch zwischen der ‚höfischen‘ Kultur zur klassisch-‚bürgerlichen‘ und der von dieser zur ‚modernen‘“. Nähert man sich nun Daniel Casper von Lohensteins (1635-1683) Trauerspiel Cleopatra, das erstmals 1661 aufgeführt und 1680 in veränderter Form neu aufgelegt wurde, so wird man feststellen, dass die sich ergebenden Interpretationsschwierigkeiten nicht allein auf diese „kulturgeschichtlichen Gräben“ zurückzuführen sind, da die Lohensteinschen Dramen innerhalb der Tradition des schlesischen Trauerspiels selbst noch einmal eine gesonderte Stellung einnehmen. Im Gegensatz etwa zu den Trauerspielen eines Andreas Gryphius lässt sich Lohensteins Cleopatra „nicht mehr in das dichotomische Modell von einerseits Märtyrer- und andererseits Tyrannen- bzw. Laster- und Leidenschaftsdrama einfügen“. Die Figuren dieses Dramas entziehen sich einer „jedem Betrachter sofort evidenten Formel“, einer vorschnellen und naiven Einteilung in einerseits lasterhaft und andererseits tugendhaft und nachahmenswert Handelnde. Das solche „simplen Bewertungsalternativen“6 den Figuren des Trauerspiels nicht gerecht werden, möchte ich im Folgenden anhand einer Betrachtung der Protagonistin, der ägyptischen Königin Cleopatra, herausstellen. Zuvor soll allerdings kurz auf die Stellung des Lohensteinschen Dramas innerhalb der Tradition des schlesischen Trauerspiels eingegangen werden. Diese Arbeit entsteht im Rahmen eines Seminars, das sich mit dem Arabischen in der deutschen Literatur beschäftigt. Aus diesem Grund halte ich es für angebracht, dem Hauptteil der Arbeit abschließend einige Bemerkungen zur Funktion des Exotischen und Fremden in Lohensteins Cleopatra folgen zu lassen.