Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich BWL - Unternehmensforschung, Operations Research, Note: 1,3, Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Herleitung von Unternehmenswerten beschäftigt heutzutage Bewertungspraktiker weltweit. Die Herausforderung besteht hier insbesondere in der Definition von zukünftigen Vorteilen für den Erwerber, um Kaufpreise im Rahmen von Transaktionen begründen zu können. Ausgehend von der hohen Relevanz der Unternehmenswerte im Kapitalmarkt, stehen zumeist große Unternehmen im Fokus der theoretischen Forschung. Hier haben sich verschiedene investitionstheoretische Verfahren entwickelt, welche das Unternehmen entsprechend einer Investition bewerten. Ziel der Verfahren ist die Darstellung der Wertzuflüsse unter Berücksichtigung von adäquaten Opportunitätskosten, dargestellt durch eine Investition in vergleichbare Unternehmen. Dabei hat die Bewertung mittels Discounted Cashflow Verfahren (DCF-Verfahren) national sowie international eine hohe Relevanz erlangt. Betrachtet man jedoch die Wirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland, so erkennt man, dass die Unternehmenslandschaft zu einem sehr hohen Anteil von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dominiert wird. Erfolgsprognosen können hier aufgrund der vielfach geringen Aussagekraft von Vergangenheitswerten sowie der zumeist nicht vorhandenen längerfristigen Planzahlen, welche die Basis für zukunftsorientierte DCF-Verfahren darstellen, nur in enger und aufwendiger Abstimmung mit den Gesellschaftern definiert werden. Hinzu kommt, dass KMU in der Regel nicht börsennotiert sind und somit für diese Unternehmen keine Aktienrenditen vorliegen. Insofern wird die direkte Ermittlung der Eigenkapitalkosten unmöglich. Die Anwendung der DCF-Verfahren zur Bewertung von KMU, stellt aufgrund der verdeutlichten Problematiken für Bewerter eine große Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund sollen die Besonderheiten von kleinen und mittleren Unternehmen im Rahmen der Unternehmensbewertung mittels DCF-Verfahren sowie mögliche Modifikationen zur Berücksichtigung dieser, im Bewertungskalkül aufgezeigt und anschließend kritisch gewürdigt werden. Aufgrund des begrenzten Umfangs der Arbeit, wird der Fokus dabei ausschließlich auf transaktionsbezogenen inländischen Bewertungen liegen. Die grundlegend normative Zielsetzung dieser Arbeit soll dabei auch einen Bezug zu der praktischen Anwendung sowie zu unterschiedlichen Bewertungssituationen implizieren.