Bestattungen sind nicht nur ein trauriger Kasus, sondern immer auch ein Anlass, an dem vielfältige Dienstleistungen erbracht werden. Bei kaum einem anderen Lebensvollzug treten Pietät und Ökonomie, Religions- und Wirtschaftssystem in so engen Kontakt. Eine Grabrede will entworfen werden, aber auch eine Grabstelle erworben. Trost soll zugesprochen werden, aber auch ein Bestattungsunternehmen beauftragt. Der Band geht in interdisziplinärer Weite der Frage nach, welche Dynamiken funktionale Dienstleistungen im Falle des Ablebens entwickeln. Wie verändert sich das funerale Setting im Horizont fortschreitender Ökonomisierung? Wo werden hier rituelles und seelsorgliches Handeln zu einer religiösen Dienstleistung? Und wo im Gegenzug übernimmt das Bestattungsgewerbe ehedem kirchliche Aufgaben?