Ein Weg, Teilhabe und Integration für Menschen mit Behinderungen im Netzwerk normaler Alltagsbezüge zu fördern, ist das »Betreute Leben in Familien«. Genutzt wird das bürgerschaftliche Engagement und die Integrationsfähigkeiten von Familien, um Menschen mit intensiver Unterstützungsbedürftigkeit gegen Aufwandsentschädigung und Betreuungsgeld ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Das Handbuch bietet praktische Arbeitshilfen und Lernmodelle für den Aufbau dieses aus der traditionellen Psychiatrischen Familienpflege hervorgegangenen Betreuungsbausteins. Erfolge und Misserfolge bei der Implementierung des Konzeptes werden zu einem komplexen Bild von Möglichkeiten und Grenzen dieses besonderen Versorgungsnetzwerkes zusammengefügt, das im Unterschied zu Formen des betreuten Wohnens von Laien erbracht wird. Gefordert ist weder die Anleitung der Familie nach dem Ko-Therapeuten-Modell noch das von Fachkräften aus der Arbeit in Institutionen gewohnte, stellvertretende Expertenhandeln. Es gilt die sehr persönlichen, nicht selten ungewöhnlichen Fähigkeiten und Ressourcen von Familienmilieus zu akzeptieren und zu stärken. Denn gerade diese schaffen beschützende Lebensnischen oder bahnen unerwartete Entwicklungen bei den Gastbewohnern.
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