Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Forschung und Studien, Note: Bestnote, Zürcher Hochschule Winterthur, Veranstaltung: Kontexte, Sprache: Deutsch, Abstract: Denkt man an „Muster“, so denkt man zuerst meist an Räumliches: An Teppichmuster beispielsweise oder an Mosaike, Ornamente, Fliesen. Gleiche oder ähnliche Figuren - Musterwiederholen sich in einem Raum; möglicherweise in verschiedene Richtungen, sich überlagernd, begrenzt oder „endlos“. Aber da gibt es nicht nur diese Art von Mustern. Man spricht auch von Mustern, wenn sich etwas bewegt, verändert; die Rente zum Beispiel oder das Pflanzenwachstum. Jene nennt man „dynamische“ oder „zeitliche Muster“. Durch diese Art von Mustern entstehen dann räumliche Muster, wie das Aussehen der Pflanze oder deren Blätter. Wir leben in Mustern und unser Leben wird in Mustern dargestellt. Ob und wie wir diese Muter wahrnehmen, hängt jedoch ganz von den äusseren Umständen ab, aber auch von uns selber und unserer eigenen Wahrnehmung der Realität. Wo beispielsweise Christoph Blocher Schlösser und Schlachten sieht, sieht Charlie Brown nur Pferdchen und Entchen. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu erwähnen, dass „wahrnehmen“ ursprünglich „währen lassen“, „beständig machen, behalten“ (Vgl. Etymologischer Duden) bedeutete. Dennoch verändert sich das „Gewohnheitstier“ Mensch laufend. Und mit ihm verändern sich seine Umwelt und deren Muster. In unserer Arbeit versuchen wir nun am Beispiel der Schweiz zu zeigen, wie räumliche Muster von zeitlichen bedingt werden. Die Motivation, ausgerechnet die Schweiz zur Zeit der Industrialisierung zu wählen, liegt darin, dass wir erstens in der Schweiz leben und uns mit dem Land identifizieren können, und zweitens darin, dass die Industrialisierung allgemein eine interessante Zeit im Hinblick auf die Veränderung der Bevölkerungszahl darstellt. Wir gingen davon aus, dass ein exponentielles Wachstum bei der Bevölkerungsentwicklung stattgefunden haben muss, wie dies beispielsweise in England der Fall gewesen ist. Im Laufe unserer Recherchen haben wir allerdings festgestellt, dass der Anstieg der Wachstumsrate in der Schweiz nicht so markant war und es keine Bevölkerungsexplosionen gab.