„Bevor der Morgen dämmert“ ist der dritte Band der Sturmzeiten-Reihe und schließt nahtlos an den zweiten Teil an. In dieser Etappe der Geschichte rund um Cameron, Blair und Jackie Hayes erlebt man mit den drei Schwestern die letzen Jahre des Zweiten Weltkrieges.
Da auch Sam als amerikanischer
Staatsbürger mit japanischer Abstammung nach dem Angriff auf Pearl Harbor von den US-Behörden als…mehr„Bevor der Morgen dämmert“ ist der dritte Band der Sturmzeiten-Reihe und schließt nahtlos an den zweiten Teil an. In dieser Etappe der Geschichte rund um Cameron, Blair und Jackie Hayes erlebt man mit den drei Schwestern die letzen Jahre des Zweiten Weltkrieges.
Da auch Sam als amerikanischer Staatsbürger mit japanischer Abstammung nach dem Angriff auf Pearl Harbor von den US-Behörden als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde und gemeinsam mit seiner Familie in das kalifornische Internierungslager Manzanar eingewiesen wird, hat die schwangere Jackie beschlossen, ihren Ehemann zu begleiten. Das Leben im Lager ist mit zahlreichen Einschränkungen und Entbehrungen verbunden, Proteste und Unruhen bleiben nicht aus und machen auch Jackie und Sam arg zu schaffen…
Blair und Gary schlagen sich gemeinsam mit einer Gruppe Partisanen durch den philippinischen Dschungel und kämpfen dabei nicht nur gegen japanische Soldaten, sondern müssen vor allen Dingen Hunger und Krankheiten überstehen. Besonders Blair bekommt im Verlauf der Handlung die volle Härte des Krieges zu spüren…
Cameron hat es gegenüber ihren Schwestern vergleichsweise einfach. Die fehlende Pressefreiheit bereitet ihr immer noch Schwierigkeiten und auch, dass sie ihre Liebe zu dem Arzt Alex Rostow nicht öffentlich zeigen darf, weil die Regierung in Moskau eine Beziehung zwischen einer Amerikanerin und einem Russen nicht duldet, macht ihr das Leben schwer…
Judith Pella hat das Schicksal ihrer Protagonistinnen eng mit den tatsächlichen Geschehnissen des Zweiten Weltkriegs verknüpft. Es beeindruckt mich in jedem Kapitel aufs Neue, wie bildhaft die Autorin die Schauplätze beschreibt und wie echt die Szenerie wirkt. Unzählige Details sorgen für Authentizität und machen das damalige Geschehen für den Leser lebendig und nachvollziehbar.
In diesem Band werden die Erlebnisse der Hayes-Schwestern immer dramatischer. Judith Pella konfrontiert die Akteure mit den grausamsten Facetten des Krieges und setzt sie Gewalt und Rassismus aus. Es ist immer wieder erschütternd zu lesen, mit wie viel Hass und Brutalität Menschen einander dabei begegnen.
Judith Pella versteht es ausgezeichnet, den Leser in Atem zu halten – da denkt, man es kann nicht mehr schlimmer für die Akteure kommen, schon ereilt sie der nächste Schlag. Die Figuren wachsen jedoch an den Herausforderungen, zeigen ganz neue Seiten von sich und halten das Geschehen dadurch lebhaft und abwechslungsreich. Man wird dabei von den Ereignissen richtig mitgerissen, es gibt keinen Handlungsstrang, in dem es langweilig ist.
„Bevor der Morgen dämmert“ hat mir genauso wie die beiden vorhergehenden Bände nicht nur äußerst spannende Lesestunden beschert, sondern mir auch interessante Einblicke in die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs ermöglicht. Absolute Leseempfehlung.