Das Hohelied der Liebe ist eines der merkwürdigsten Bücher der Bibel. Der Kirche und nicht zuletzt der Bibel wird ja landläufig eine Leib- und Sexualfeindlichkeit unterstellt, und nicht wenige begründen ihre Kirchenferne mit den scheinbar veralteten und in Wirklichkeit eher raren Aussagen im kirchlichen Lehramt, die sich um die Themen Sexualität und Liebe ranken. Dabei ist bereits im Alten Testament ein wundervoller Text zu finden, der trotz seiner Fremdheit prickelnde Aussagen über die Liebe zweier Menschen liefert: das dem König Salomon zugeschriebene Hohelied der Liebe. Hier wird in Bildern der damaligen Zeit und Kulturwelt die sinnliche Vereinigung der Geschlechter beschrieben, es steckt voller Sehnsucht, nach Liebe und Geborgenheit und der Suche nach einem seelenverwandten Menschen. Im dritten Kapitel wird diese Suche nach dem passenden Gegenüber, dem Lieblingsmenschen als tätiges Auf-den- Weg-machen beschrieben, die bei Nacht und Nebel in die Dunkelheit der Stadt führt, inklusive der Begegnungen mit anderen, die in der Nacht unterwegs sind und letztlich in einem Happy End mündet, wenn sich beide endlich treffen. Das Kurzmusical Bevor der Tag anbricht ist die Möglichkeit, sich diesem Thema in einem kleinen, etwa halbstündigen Werk künstlerisch und musikalisch zu widmen. Es eignet sich gut in der musikalischen Jugendarbeit in Pfarrgemeinden, beispielsweise in der Firmkatechese oder im Religionsunterricht, bei den Themenbereichen Liebe, Bibel oder Kirche und Sexualität.
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