Bewährungshilfe ist eine ambulante Form der Straffälligenhilfe. Straffällige zu resozialisieren, sie dazu befähigen, ein straffreies Leben zu führen und somit den weiteren Vollzug der Freiheitsstrafe zu verhindern sind die Hauptaufgaben und -ziele der Bewährungshilfe. Dabei werden Klienten der Bewährungshilfe nicht Straffällige oder Entlassene, sondern Probanden genannt. Fokus der vorliegenden Publikation liegt auf der Klärung folgenden beiden Fragen: Wie wird die Bewährungshilfe von jugendlichen und heranwachsenden Probanden wahrgenommen? Gibt es kulturbedingte Wahrnehmungsunterschiede unter deutschen und nichtdeutschen Probanden? Zur Klärung dieser Fragen trägt vor allem die durchgeführte Befragung der jugendlichen und heranwachsenden Klientel der Bewährungshilfe in Ravensburg bei. Tragende Begriffe dieser Arbeit, wie etwa Bewährungshilfe, Bewährung an sich, Migrationshintergrund oder Resozialisierung straffällig Gewordener werden in Kapitel 2 definiert und erläutert. Kapitel 3 befasst sich mit der bisher zum Thema erschienenen, wenn auch nur in Ansätzen vergleichbaren, Fachliteratur. Die historische Entwicklung der Strafaussetzung zur Bewährung im deutschen Kulturkreis in Zeitraum vom 17. Jh. bis zur Gegenwart wird in Kapitel 4 thematisiert. Sowohl formelle, wie auch informelle Sanktionsformen des Jugendgerichtsgesetzes werden in Kapitel 5 behandelt. Ein kurzer internationaler Anriss, als auch ein etwas ausführlicherer Überblick über das System der Bewährungshilfe in Bayern und in Baden-Württemberg erfolgt in Kapitel 6. In Kapitel 7 und 8 werden dann die Aufgabenbereiche und die Klientel der Bewährungshilfe erläutert. Abschließend stellt Kapitel 9 den empirischen Teil der Untersuchung dar, in dem die Durchführung der Umfrage, die methodische Vorgehensweise und sämtliche Ergebnisse der Befragung ausgewertet und dargestellt werden.