Masterarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Pflegenotstand, Note: 1,0, Fachhochschule des bfi Wien GmbH (Gesundheitswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Der demografische Wandel führt in deutschen Altenpflegeeinrichtungen zu einer steigenden Anzahl an pflegebedürftigen Menschen, welche versorgt werden müssen. Immer mehr ältere Pflegefachkräfte müssen mit der hohen Arbeitsverdichtung umgehen, was zur Folge hat, dass Pflegefachkräfte ab einem Alter von 50 Jahren den Pflegesektor frühzeitig verlassen, was zu einem Fachkräftemangel führt. Des Weiteren gibt es ein Defizit an Nachwuchskräften bedingt durch die prekären Arbeitsbedingungen, die den Pflegesektor prägen. Zu dieser Thematik gibt es eine große Menge an Fachliteratur, die diese Problematik aufgreift und beleuchtet. Bezogen auf die Altenpflegeeinrichtung "Kardinal-Jaeger-Haus" gibt es jedoch noch keine erhobenen Daten, welche Auskunft über das Belastungsempfinden und die Bewältigungsstrategien der beschäftigten Pflegefachkräfte geben. Mithilfe von Experteninterviews wurden sechs Pflegefachkräfte zu ihrem Belastungsempfinden in der Altenpflegeeinrichtung und der daraus resultierenden Bewältigungsstrategien befragt. Das erhobene Datenmaterial wurde nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Phillip Mayring ausgewertet. Der demografische Wandel vollzieht sich in Deutschland beständig und wirkt sich im Sektor der stationären Altenpflege in zweierlei Hinsicht aus. Auf der einen Seite durch die zunehmende Multimorbidität sowie Chronifizierung von Erkrankungen und auf der anderen Seite durch den Anstieg der Pflegebedürftigen. Des Weiteren wird das Personal im Sektor der stationären Altenpflege immer älter. Das Deutsche Pflegehilfswerk verweist in einem Bericht der "Initiative Pflegenot Deutschland" darauf, dass ein immer größerer Teil des Pflegepersonals in Deutschland gegenwertig älter als 50 Jahre ist. Des Weiteren verschärft sich die Situation, da immer mehr Pflegekräfte ab einem Alter von 60 Jahren sich entweder beruflich neu orientieren oder in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Weiterhin ist anzumerken, dass physische und psychische Belastungen in Pflegeberufen im Vergleich zu anderen Berufen auffallend hoch sind. So wurde im Artikel von Selzer deutlich, dass im Sektor der stationären Altenpflege 92 % der Befragten über Beschwerden des Bewegungsapparates klagten, da sie viel im Stehen arbeiten müssen. Dagegen gaben lediglich 47 % der Befragten anderer Berufsgruppen an, ebenfalls überwiegend stehende Arbeiten zu verrichten.