Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,7, Universität Leipzig (Journalistik und Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Neue Medien, Web 2.0, Bewegtbild Internet, Streams, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen der Diplomarbeit "Bewegtbild auf Nachrichtensites: Neuer Journalismus oder alter Hut" wurden mittels eines dreidimensionalen Forschungsdesigns die inhaltlichen und formalen Spezifika von weboriginärem Bewegtbild einer Nachrichtensite am Beispiel von SPIEGEL Online untersucht. Zudem galt es, ein Qualitätsprofil des Ressorts SPIEGEL Online Video zu skizzieren und in nutzungsspezifischer Hinsicht einen Zusammenhang zwischen dessen Angebot und Nachfrage zu diskutieren. In einem ersten Schritt wurde in einer quantitativen Inhaltsanalyse das Angebot von SPIEGEL Online Video mit den Hauptnachrichtensendungen der ARD Tagesschau (20 Uhr) und RTL aktuell (19.30 Uhr) verglichen. In einem Untersuchungszeitraum von vier Wochen wertete der Autor so mehr als 1300 Nachrichten-Videos aus. Anschließend wurden der Chefredakteur von SPIEGEL Online sowie die CvDs des Video-Ressorts in einem ausführlichen qualitativen Leitfadeninterview befragt. Zudem galt es, die Nutzungsdaten der inhaltsanalytisch ausgewerteten Videos von SPIEGEL Online zu analysieren. - Nackte Stewardessen, Raser auf der Reeperbahn und ein mysteriöser Mordvorwurf aus dem Jenseits - das waren im Frühjahr 2009 die Top-Videos auf Deutschlands reichweitenstärkster Nachrichtensite SPIEGEL Online. Jedes der drei kurzen Filmchen generierte innerhalb eines Monats mehr als 400 000 Page Impressions. Klassische Nachrichten-Videos aus Politik und Wirtschaft hingegen kamen nicht einmal auf die Hälfte dieser Klickzahlen. Kurz, boulevardesk und belanglos - sieht so etwa das von Medienwissenschaftlern häufig beschworene neue Zeitalter internetbasierter Video-News aus? "Keineswegs!", meint SPIEGEL Online-Chefredakteur Rüdiger Ditz. Er will mit seiner über die Jahre sukzessiv ausgebauten Bewegtbild-Sparte "kein Fernsehen im Internet machen", sondern die audiovisuellen Nachrichten ganz im Sinne der Marke SPIEGEL gestalten und dabei nicht hinter journalistische Standards zurückfallen. Täuscht nun etwa der erste Blick auf die Nutzungszahlen des Markführers? Wodurch zeichnet sich das weboriginäre Angebot von SPIEGEL Online Video denn eigentlich aus? Haben sich dort - im Vergleich zu Fernsehnachrichten - bereits neue technikgetriebene Vermittlungsformen journalistischer Inhalte herausgebildet und wie verhalten sich redaktionelles Selbstverständnis und tatsächliches Nutzungsverhalten zueinander? Fazit: Webbasierte Nachrichten-Videos konvergieren weitestgehend substitutiv mit Fernsehnachrichtensendungen...
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