Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Sport - Sportmedizin, Therapie, Ernährung, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Sportmedzin), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Ist die Ursache bei akuten Laufverletzungen meist relativ schnell eingrenzbar, so ist die Suche nach den Gründen laufbedingter Sportschäden schon deutlich schwieriger. Hier wird neben Einflussgrößen wie Trainingsvariablen (Umfang, Gelände, u.a.) oder anatomischen Bedingungen, wie Fußdeformitäten, auch der Einfluss ermüdungsbedingter Veränderungen des Laufbildes diskutiert. Die vorliegende Studie wird diese Veränderungen anhand kinematischer Kenngrößen der Laufbewegung analysieren. Dazu werden Laufbewegungen vor und nach einer ermüdenden Radergometer - Belastung miteinander verglichen. Um einen Aspekt zu beleuchten, der in der bisherigen Forschung noch wenig Berücksichtigung fand, ist das Untersuchungsdesign auf den Vergleich zweier Probandenkollektive mit unterschiedlicher Lauferfahrung ausgerichtet. Die dahinter stehende Frage ist, ob Läufer mit profunder Lauferfahrung eher in der Lage sind, Ermüdungsprozesse hinsichtlich der Bewegungsausführung zu kompensieren als unerfahrene Läufer, bzw. umgekehrt, ob sich die Laufbewegung untrainierter Läufer bei gegebener Ermüdung stärker verändert als bei trainierten Läufern. Ermüdungsbedingte Veränderungen der Laufbewegung sind über die Gesundheitsproblematik hinaus unter dem Aspekt der Laufökonomie für die Laufleistung relevant. So zeigt sich während des Laufens bei Ermüdung ein im Vergleich zu einem Kontrolllauf erhöhter Energieverbrauch. Dies gilt im Besonderen für die Laufbewegung nach einer Radbelastung, wie sie beispielsweise im Duathlon oder Triathlon vorkommt. Die Analyse ermüdungsbedingter Veränderungen des Laufbildes kann einen Beitrag zur Klärung der Frage leisten, inwieweit kinematische Veränderungen im Bewegungsablauf zu einem erhöhten Energieverbrauch beitragen können. Um gemessene kinematische Parameter der Laufbewegung als Effekt von an biologischen Strukturen wirkenden Kräften zu verstehen, wird der Bewegungszyklus der Laufbewegung in Kap. 2 zunächst strukturell und funktionell-anatomisch beschrieben. In der Folge wird die Laufbewegung unter bewegungsökonomischen Aspekten betrachtet und hinsichtlich der Entstehung von Laufverletzungen und - beschwerden erörtert. Im Weiteren rückt das Phänomen „Ermüdung“ und dessen Einfluss auf die Laufbewegung stärker in den Mittelpunkt. Ausgehend von Ergebnissen bisheriger Studien werden in Kap. 3 Hypothesen formuliert, die durch den ab Kap. 4 dargestellten Versuch überprüft werden.