Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Sport - Bewegungs- und Trainingslehre, Note: 1,2, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Unsere hochkomplexe Gesellschaft, die sich zunehmend an Werten wie Flexibilität, Effektivität, Dynamik und Erfolg orientiert, steht vor der Herausforderung, einer wachsenden Anzahl von älteren Mitmenschen gerecht zu werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist höher denn je zuvor und wird nach Hochrechnungen im Jahre 2050 bei 81,1 Jahre für Männer und 86,6 Jahre für Frauen liegen. Es ist noch nicht geklärt, wie sich die drastisch zunehmende Anzahl der älteren Bevölkerung in ein auf Arbeit und Leistung konzentriertes Gesellschaftsgefüge einordnen lässt. Auf der einen Seite existiert eine Vision des modernen (Nicht-)Alterns, in welcher die Wertorientierungen unserer Leistungsgesellschaft weiterhin gelten. Die Senioren von Heute, die sogenannten ‚neuen Alten’, können mit genügend Einsatz körperlicher wie finanzieller Art dem Alter die kalte Schulter zeigen und mit jugendlichem Elan ihren verlängerten Lebensabend genießen. Oder sie schöpfen ihre Leistungskraft weiter aus, denn die Anhebung des Rentenalters ist im Gange. Im Gegensatz dazu werden wir durch die Medien tagtäglich mit Horrorszenarien konfrontiert, die über die Zunahme an Lebensjahren wie über eine bevorstehende Naturkatastrophe informieren. Ältere Menschen werden zu einer kostenverschlingenden kränklichen und pflegebedürftigen ‚Rentnerschwemme’ dramatisiert, welche ein kaum kalkulierbares Kostenrisiko für unsere ‚vergreisende’ Gesellschaft darstellt. Die Brisanz der Thematik auf gesellschaftspolitischer wie auch auf individueller Ebene ist nicht zu verkennen und regt in verschiedensten Genres der Wissenschaft zu Diskussionen um ‚die Kunst des erfolgreichen Alterns’ an. Die Frage, wie die dritte Lebensphase optimal gestaltet werden kann und wie dabei Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse von Älteren berücksichtigt, und somit Lebensqualität gesichert werden kann, warten jedoch noch auf hinreichende Antworten. Hierbei kann die Sportwissenschaft eine bedeutsame Rolle einnehmen. „Bewegung ist das Medikament mit dem breitesten Wirkungsspektrum und, richtig dosiert, ohne Risiko und Nebenwirkungen“ konstatiert Meusel (1999, S.1).