Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Romanistik, Abteilung italienische Sprache und Kultur), Veranstaltung: Kulturwissenschaftliches Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: „Damit eine religiöse Institution oder ein Staat lange überleben kann, müssen öfter einmal ihre ursprünglichen Prinzipien wiederhergestellt werden.“ (Niccolò Machiavelli,Discorsi) Niccolò Machiavelli, einer der bedeutendsten politischen Theoretiker, schuf mit seinem TraktatIl Principe (deutsch:Der Fürst)eine der meist umstrittenen Schriften politischer Theorien. Darin beschäftigt er sich mit Fragen der Moral und der Tugend eines Staatsführer und den Bedingungen und Eigenschaften, die ein erfolgreicher Staatsführers sich zu Eigen machen sollte. Er richtete sich mitIl Principean Lorenzo de` Medici, dem damaligen Staatsführer der Republik Florenz, der zu dem Geschlecht der Medici, dem das damals größte Handels- und Bankhaus Europas gehörte, in der Hoffnung, wieder zurück in die florentinische Politik zu gelangen und ein politisches Amt erhalten zu können. Doch imPrincipebewertet er auch die Kirche und das Papsttum im Besonderen und verweist auch auf das Beispiel des Cesare Borgia, der sich seine Macht durch die Hilfe seines Vaters Papst Alexander VI. sichern konnte. Anhand seiner Person ließ sich Machiavelli zu seinen Ansichten und zumPrincipeinspirieren. Doch auch in seinem anderen WerkDiscorsi. Gedanken über Politik und Staatsführungbehandelt Machiavelli das Thema der Religion in Zusammenhang mit der optimalen Staatsführung, weswegen ich in dieser Arbeit mich auch mit dem elften, zwölften und dreizehnten Kapitel derDiscorsi,den Kapiteln der Religion, beschäftigen möchte. Anhand dieser Vorlagen möchte ich in dieser Arbeit Fragen zu Kirche und Religion beantworten und werde mich demzufolge auch mit Machiavellis Definition von Macht und Moral beschäftigen, um aufgrund dieser Definitionen sein Menschenbild aufzuzeigen, welches schließlich mitunter zu seinen politischen Ansichten geführt hat. Anschließend werde ich mich im zweiten Kapitel mit Machiavellis Bewertung von Kirche, Religion und Papsttum beschäftigen, und mit der Frage, welche Rolle und welchen Stellenwert er der Kirche und dem Glauben zuerkennt. Ich werde mich dabei insbesondere mit seiner Kritik an der Institution Kirche beschäftigen und auf drei Kapitel in den Discorsi eingehen, in denen sich Machiavelli mit der Religion des antiken Roms beschäftigte. Schließlich möchte ich noch in einem Exkurs die Frage beantworten, welches Resumée Machiavelli bezüglich des „selbsternannten“ Condottiere Cesare Borgia zieht und wie er seinen Niedergang bewertet. [...]