Diplomarbeit aus dem Jahr 1983 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Theologie Karl Rahners lebt vom Geheimnis Gottes und vom Geheimnis des Menschen. Geheimnis ist dabei weder ein Ersatz für den Verzicht auf das Denken, aber auch nicht erst ein Wort am Rande menschlicher Möglichkeiten. Das Geheimnis ist zwar Grenze, ist aber schon vor jedem Anfang des Denkens gegenwärtig. Nach der Einleitung, in der das Unvermögen des neuzeitlichen Denkens für das Geheimnis zur Sprache kommt, werden im ersten Teil Rahners philosophische Voraussetzungen dargelegt. Gerade weil der Mensch unaufhebbar auf die Transzendenz verwiesen ist, ist und bleibt er selbst ein Geheimnis. Albus zeigt dies von der Abstraktionslehre bis zum Ansatz in der Anthropologie auf. Der zweite Teil zeigt zunächst, wie diese erkenntnistheoretischen Vorüberlegungen Voraussetzungen sind für den theologischen Begriff von Geheimnis, durch diesen aber auch eingeholt werden. Nach einer kurzen Skizze über Rahners Auseinandersetzung mit dem schultheologischen Begriff von Geheimnis ergibt sich eine Analogie der geistigen Dynamik des Menschen auf die Transzendenz und ursprünglicher Charakteristika dessen, was Gott heißt: die Namenlosigkeit, die Unbegrenzbarkeit, die Unverfügbarkeit und so weiter. Der Mensch kann aber als Geheimnis nicht verstanden werden, wenn man nicht sieht, wie die Transzendenzerfahrung im "übernatürlichen Existential" gründet. Dieses ist aber als Hinordnung zu Gott bereits die Gnade Gottes beim Menschen selbst. In dieser Perspektive möchte der Verfasser auch das Verhältnis des "esse commune und des esse absolutum" klären. Nun wird das Geheimnis Gottes als seine Selbstmitteilung in den entscheidenden Dimensionen entfaltet. Der dritte Teil beschäftigt sich konsequent mit Rahners Auffassung vom Sprechen von Geheimnis. Zuerst wird der Kontext theologischen Sprechens geklärt: der ekklesiale Charakter, das reflexe Satzwissen und das unreflexe wissende Haben einer Wirklichkeit. Schließlich erscheint bei Rahner das Wort als das "Ursakrament der Transzendenz". Die entsprechenden Äußerungen Rahners zum Dichterischen und zu den Urworten werden besonders ausführlich analysiert. Schließlich erscheint die theologische Aussage als eine Aussage in das Mysterium hinein. Die Theologie des Geheimnisses Rahners erfordert am Ende eine Hinführung und Einweisung in das Geheimnis selbst, die den Katechumenen vor die eigene Existenz bringen: eine Mystagogie.
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