Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 2,3, Universität zu Köln (Historisches Seminar), Veranstaltung: Staatsbesuche in der Bundesrepublik Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit über zweihundert Jahren herrschen zwischen Deutschland und dem jüdischen Volk ambivalente Beziehungen, intensive, tiefe und verletzte, komplizierte und vielschichtige Beziehungen. Aber vor allem: keine normalen Beziehungen. Normale Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind kaum möglich und wohl auch nicht angemessen. Wie schwierig und brisant die Beziehungen bis heute sind, zeigte die Rede von Bundespräsident Horst Köhler im Februar 2005 vor der Knesset. In Israel riefen Abgeordnete zum Boykott auf, falls die Rede in deutscher Sprache gehalten würde. Es sei ungehörig und „nicht angemessen, dass ein deutscher Politiker im israelischen Parlament Deutsch spreche.“ Andererseits wiesen auch einige Politiker darauf hin, dass Deutsch nicht nur die Sprache der Nazis war, sondern auch eben die Sprache der jüdischen Opfer. Zur Überraschung vieler begann Köhler seine Rede auf Hebräisch, beendete sie jedoch in Deutsch. Für seine „umsichtigen und sensiblen Worte“ wurde er im Anschluss gelobt. [...] Um die deutsch-israelischen Beziehungen verstehen zu können, ist es notwendig, die Vergangenheit der beiden Länder zu betrachten / kennen. Nach der Gründung des Staates Israel wurden den Bürgern Pässe ausgehändigt. In jedem Paß war vermerkt: „Dieser Paß ist gültig für alle Länder – mit Ausnahme von Deutschland.“ Erst nach einigen Jahren verschwand dieser Zusatz. An einem anderen Beispiel sieht man ebenfalls sehr deutlich, wie angespannt die Lage zwischen den beiden Staaten war. 1952 wurde zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel das „Wiedergutmachungsabkommen“ unterzeichnet.