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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte), Veranstaltung: Pfarrei im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei dieser Arbeit fällt sofort der Untertitel auf: „Joachim von Pflummern über die religiösen und kirchlichen Zustände […]“. Dabei handelt es sich um einen Auszug aus dem Titel seiner um 1520 verfassten Schrift „Die religiösen und kirchlichen Zustände der ehemaligen Reichsstadt Biberach kurz vor Einführung der Reformation“. Darin beschreibt…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte), Veranstaltung: Pfarrei im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei dieser Arbeit fällt sofort der Untertitel auf: „Joachim von Pflummern über die religiösen und kirchlichen Zustände […]“. Dabei handelt es sich um einen Auszug aus dem Titel seiner um 1520 verfassten Schrift „Die religiösen und kirchlichen Zustände der ehemaligen Reichsstadt Biberach kurz vor Einführung der Reformation“. Darin beschreibt der Anhänger einer Biberacher Patrizierfamilie den spätmittelalterlichen Alltag in Biberach an der Riß, indem er u.a. im dritten Teil sich mit den Gottesdienstordnungen und den verschiedenen Prozessionen befasst. Die zentrale Fragestellung wird hier sein, inwieweit von Pflummerns Ausführungen den Alltag des kirchlichen Lebens der Biberacher Gläubigen zuverlässig wiedergeben. Die Frage der Zuverlässigkeit stellt sich, da es sich bei dieser Familie -wie zu zeigen sein wird- um eine dem alten Glauben anhängende handelt. Aufgrund des beschränkten Umfangs dieser Arbeit kann dabei nur auf ausgewählte Aspekte der beschriebenen Frömmigkeitsformen eingegangen werden. Der Fokus liegt auf dem Ablass, den Messen und Prozessionen, der Beichte und dem Gesamtzustand in der Pfarrei. Für Biberach gibt es keine zeitgenössischen Quellen oder Literatur darüber, wie hoch die Partizipation bzw. die Frömmigkeit der Gläubigen in Biberach tatsächlich zu dieser Zeit ausgesehen hat. Deshalb kann nur ein Vergleich der genannten Untersuchungsfelder mit anderen Städten aus dem oberdeutschen Raum erfolgen, um die Reliabilität der von Pflummernschen Aussagen zu überprüfen. Als aussagekräftige Vergleichspunkte dienen edierte Quellen aus den Städten Nürnberg, so das Mesnerpflichtbuch von St. Lorenz; Hilpoltstein, in Form des Pfarrbuchs des Stephan May; Ingolstadt mit dem Pfarrbuch des Johann Eck aus der Pfarrei Unsere Lieben Frau und Nördlingen mit Daniel Eberhart Dolps Beschreibungen der kirchlichen Zustände unmittelbar vor der Reformation. Die Arbeit ist so gegliedert, dass im ersten Kapitel die geschichtlichen Entwicklungen der Pfarrei St. Martinus in Biberach zur besseren Kontextualisierung kurz vorgestellt werden. Außerdem wird die Familie von Pflummern, ihre Bedeutung und Verflechtungen innerhalb der Biberacher Gesellschaft knapp skizziert. Im zweiten und hauptsächlichen Kapitel wird die Zuverlässigkeit der Aussagen von Joachim von Pflummern anhand eines Vergleichs mit den genannten Städten kritisch untersucht. Abschließend erfolgt ein Fazit, welches die Ergebnisse zusammenträgt und die Zuverlässigkeit der von Pflummernschen Aussagen bewertet.