Als ein Brüderpaar am Güdelmontag, der dem Rosenmontag in Deutschland entspricht, auf seinem geschmückten Umzugswagen die Leiche einer jungen Frau findet, weiß Valérie Lehmann von der Kantonspolizei noch nicht, dass dies der Auftakt zu einer Reihe von Ereignissen führen wird, die ihr alles
abverlangen wird. Zunächst versucht man die Identität der Toten ausfindig zu machen, doch niemand scheint sie…mehrAls ein Brüderpaar am Güdelmontag, der dem Rosenmontag in Deutschland entspricht, auf seinem geschmückten Umzugswagen die Leiche einer jungen Frau findet, weiß Valérie Lehmann von der Kantonspolizei noch nicht, dass dies der Auftakt zu einer Reihe von Ereignissen führen wird, die ihr alles abverlangen wird. Zunächst versucht man die Identität der Toten ausfindig zu machen, doch niemand scheint sie zu vermissen.
Nur einen Tag später wird, nahe dem Sicherheitszentrum der Schwyzer Polizei eine weitere unbekannte Leiche aus dem Fluss Alp geborgen. Noch in der Gerichtsmedizin erhält Lehmann die Nachricht, dass ihr Sohn Colin, der jüngst Vater geworden ist und aktuell die Ausbildung zum Polizisten absolviert, auf einem Parkplatz mit einem Kopfschuss aufgefunden worden ist. Niemand weiß, ob Colin überleben wird und warum er sich ausgerechnet an seinem freien Tag dort befunden hat.
Lehmanns Team ermittelt akribisch und versucht die Chefin zu entlasten. Bald stellt sich heraus, dass es neben den beiden Toten, die sterbenskrank waren, noch eine Frau, ebenfalls todkrank, vermisst wird. Endlich findet sich eine vielversprechende Spur, denn alle waren in ein und derselben Klinik eingecheckt.
Obwohl sie mit den beiden Toten genug zu tun hat und im Fall ihres Sohnes wegen Befangenheit nicht ermitteln darf, kann Valérie es nicht lassen, den einen oder anderen Faden zu ziehen bzw. unangenehme Fragen zu stellen. Dann taucht ein Name aus ihrer Vergangenheit auf. Will sich da jemand an Valérie rächen?
Meine Meinung:
Silvia Götschi gilt als Grande Dame des Schweizer Kriminalromanes.
Wie schon in der Vorgängern gönnt Silvia Götschi weder den Lesern noch den Ermittlern eine Verschnaufpause. Ich habe das Buch innerhalb weniger Stunden gerade zu „inhaliert“. Als passionierte Krimileserin kenne ich schon zahlreiche Abgründe der menschlichen Natur, doch in diesem hier stößt der Voyeurismus und Zynismus doch ein wenig ab. Der Autorin gelingt es, die verstörenden Szenen, die auch bei den Ermittlern für Kopfschütteln sorgen, sehr gut aufzubereiten.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Die Ermittler haben alle ihre Ecken und Kanten und sind nicht immer vom bisherigen Leben verwöhnt worden, was besonders auf Valérie zutrifft. Nach langem Zögern hat sie nun das Tagebuch ihrer Mutter gelesen, das es ebenfalls in sich hat. Es scheint, als laufe ihr Leben komplett aus dem Ruder. Dass sie daran denkt, ihren Beruf an den Nagel zu hängen, weil sie die Grausamkeiten der Täter kaum mehr ertragen kann, ist nachvollziehbar. Nur, wird sie es auch tun oder nimmt sie „nur“ ein Sabbatical?
Fazit:
Diesem komplexen Krimi, der nichts für schwache Nerven ist, gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.